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Polen setzt auf Elektromobilität

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Elektromobilität fördert Energiesicherheit und unterstützt das BIP-Wachstum, gleichzeitig ist sie gut für die Umwelt und schafft neue Arbeitsplätze – das geht aus dem Bericht von Cambridge Econometrics und FPPE. Das Potenzial der Elektromobilität wir auch von großen Autoherstellern wahrgenommen, die in diesen Markt Geld investieren.  

Die Weiterentwicklung der Elektromobilität bedeutet die Entstehung eines neuen Industriesektors. Wir haben den traditionellen Autosektor, der bereits heute Kurs auf Elektromobilität nimmt. Das ist aber auch eine Chance für die Entwicklung neuer Branchen und Technologien. Jedes Elektrofahrzeug ist eine neue Konstruktion, dass bedeutet das man neue, leichte Stoffe suchen muss. Das wird sicher eine neue Wertkette in der polnischen Industrie schaffen – unterstrich Jadwiga Emilewicz, Ministerin für Unternehmertum und Technologie im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Newseria Biznes.

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Die Elektromobilität zählt zu den Prioritäten der amtierenden Regierung. Die Weiterentwicklung der Sparte soll neue, positive Impulse sowohl für Wissenschaft als auch für die gesamte Wirtschaft setzen. Laut dem Bericht von Cambridge Econometrics und der Stiftung für Förderung von Elektrofahrzeugen (kurz FPPE) soll allein die Elektrifizierung des Straßentransports knapp 51.000 neue Arbeitsplätze bis 2030 schaffen. Zum Wirtschaftswachstum soll die Elektromobilität 0,3% einbringen. Langfristig dürften es sogar 1,1% werden.  

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Bereits im Vorjahr wurden Strategiepapiere bezüglich der Entwicklung der Elektromobilität in Polen verabschiedet. Anfang Februar hat der polnische Präsident das Gesetz zur Elektromobilität unterzeichnet, dass Regulierungen aber auch Föderungen für Käufer von emissionslosen Fahrzeugen beinhaltet.

Der erste Anreiz ist die Senkung der Verbrauchsteuer für Elektrofahrzeuge, der zweite – die Möglichkeit den Busfahrstreifen zu nutzen. Mit dem Gesetz wird auch der Nationale Fonds für emissionsfreien Transport gegründet, der nicht nur den Bau der Ladeinfrastruktur aber auch in Zukunft ein Instrument zur Förderung des Kaufs von Elektrofahrzeugen dienen soll. Unterstützung finden auch Städte, die Gemeinschaftsflotten nutzen wollen und den Stadtbewohnern diese bereitstellen – erklärte Jadwiga Emilewicz.

Im Gesetz wurde auch festgehalten, dass Fahrer, die ein Auto mit Elektro- oder Wasserstoffantrieb kaufen, neben der Verbrauchssteuer auch keine Parkgebühren entrichten müssen. Unternehmer bekommen wiederum die Möglichkeit zur höheren Wertberichtigung.

Der Vorsitzende der Stiftung für Förderung der Elektrofahrzeugen spricht mit Blick auf das Gesetz von einem wichtigen Schritt. Laut Marcin Karolec muss man jedoch auch das Bewusstsein unter den Bürger aufbauen und für Elektromobilität werben und zeigen, dass Elektrofahrzeuge das Wirtschaftswachstum und die Umwelt fördern.

Aus dem Bericht von Cambridge Econometrics und FPPE geht auch hervor, dass die Elektromobilität entscheidend für die Verbesserung der Luftqualität in polnischen Städten sein wird. Vor allem dort, wo man mit Smog zu kämpfen hat. Die Abgasemission könnte sogar bis zu 90% bis 2050 fallen und Kohlendioxid-Emissionen stark reduziert – besagt das optimistische Szenario.

Elektroautos haben viele Vorteile. Vor allem produzieren sie keine Luftschadstoffe. Das ist sehr wichtig, vor allem für die Städte – so Andreas Klugescheid, Eksperte der BMW Gruppe. Der deutsche Autobauer sieht ein großes Potenzial, das der Entwicklung des Elektrotransports zukommt. Bereits jetzt ist BMW der größte Elektroautohersteller Europas.

Schätzungen der Internationalen Energieagentur zufolge, auf die im Bericht von Cambridge Econometrics und FPPE verwiesen wurde, sollten sich zwischen 2020 und 2030 die Gesamtkosten (samt Anschaffung, Service und Recycling) von Autos mit Verbrennungsmotoren und Elektroautos egalisieren. Entscheidend für die Popularisierung der Elektrofahrzeuge wird die Ladeinfrastruktur. Diese soll bis Ende 2020 in ganz Polen sowohl für Elektroautos als auch für Fahrzeuge mit Autogasanlagen bestehen sein.

Dies dürfte auch den Anteil der umweltfreundlichen Fahrzeuge, die polnische Straßen befahren steigern. Bereits 2017 haben laut einer Umfrage von SW Research für PSPA 12% der Polen, die Anschaffung eines E-Autos geplant. 31,5% hat darüber nachgedacht. Das steigende Interesse an Elektrofahrzeugen ist auch auf deren immer besser werdende Leistung und Reichweite zurückzuführen.

Auf den Markt kommen immer mehr Autos mit besserer Reichweite. Diesem Trend folgt auch die Entwicklung der Ladetechnologien, also Steigerung der Ladeleistung. Was folgen wird, sind niedrigere Preise für diese Technologien und dementsprechend werden Elektroautos billiger auch mit Blick auf die eingebauten Batterien. Diese Trends werden einen enormen Einfluss auf die Branche innerhalb der kommenden 5 bis 10 Jahre haben und werden de facto einen Boom einleiten. Die Kosten für die Anschaffung und Nutzung werden deutlich niedriger als im Fall von traditionellen Fahrzeugen – schätzt Rafał Czyżewski, Vorstandsvorsitzender von Greenway Infrastructure Poland.

 

Quelle: Newseria Biznes

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