Die polnische Nationalbank NBP veröffentlichte einen Bericht mit der überarbeiteten Einschätzung zum BIP-Wachstum und der Inflationsrate im Weichselland im Jahr 2019.
Laut den Autoren der Studie, wird das polnische Bruttoinlandsprodukt in den kommenden Jahren immer langsamer wachsen. In der neuesten Prognose wurde festgehalten, dass sich die Wachstumsdynamik von 5,1% auf 4% heuer abschwächen wird. 2020 soll das BIP laut NBP um 3,7% wachsen. Gleichzeitig soll die Inflationsrate von 1,6% auf 1,7% in diesem Jahr ansteigen. 2019 soll sie wiederum 2,7% erreichen.
Mit der neuen Einschätzung ist auch eine klare Trendwende sichtbar. Im November waren die Wirtschaftsexperten der Nationalbank nicht gerade optimistisch, doch nun änderte sich die Perspektive für die polnische Wirtschaft fast um 360 Grad. Die Bedrohung seitens der steigenden Inflation und der Strompreise wurde abgewendet. So änderte sich auch die Prognose für die Inflationsrate von 3,2% auf 1,7%.
“In den Jahren 2019-2021 wird sich die BIP-Wachstumsdynamik stufenweise abschwächen. Dieses Phänomen wird jedoch durch den fiskalpolitischen Impuls, der von der Regierung angekündigt wurde, gemildert”, wie es im NBP-Bericht heißt. Gemeint sind hier die neuesten Wahlversprechen der Regierungspartei, die sich u.a. auf die Ausweitung des Kindergeldes 500+ und das dreizehnte Gehalt für Rentner beziehen. Mit diesen Maßnahmen wird der Konsum gefördert, der seit Langem als Wirtschaftsmotor gilt.
Den Konsum begünstigt auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt, doch der Lohndruck und die Zahl der Beschäftigten, werden leicht nachlassen. Gleichzeitig wird man durch die steigende Inflation weniger kaufen können für das gleiche Geld. Die Inflationsrate wird jedoch im Bericht als moderat eingestuft. Dies ist niedrigen Preisanstiegen im Ausland und der steigenden Zahl von Immigranten auf dem polnischen Arbeitsmarkt zu verdanken. Nicht zu vergessen sind auch in dieser Hinsicht die Erhöhung der Strompreise, die man abwenden konnte und der Rückgang des Ölpreises auf den Weltmärkten.
Auf der Seite der Risiken, die Einfluss auf das Wachstum nehmen können, werden wiederum der Handelskrieg zusammen mit der Verabschiedung von protektionistischen Maßnahmen genannt, die den internationalen Handel einschränken können. Beobachten sollte man auch die Öl- und Strompreise, sowie die Einwanderung aus der Ukraine.
Quelle: NBP