Die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) prognostiziert für 2024 ein BIP-Wachstum von 2,9 Prozent anstelle der erwarteten 2,7 Prozent. Es gibt jedoch nicht nur Gründe zur Freude.
Polnische Wirtschaft im Aufschwung
Die EBWE hat gerade eine neue Analyse der wirtschaftlichen Lage in Polen vorgelegt, die sehr vorteilhaft ausfällt. „Die Aufwärtskorrektur für 2024 spiegelt das starke Wachstum in der ersten Jahreshälfte wider. Es wird von der Inlandsnachfrage und den aus EU-Mitteln finanzierten Investitionen angetrieben. Dies ist zum Teil auf eine sinkende Inflation und eine relativ lockere Finanzpolitik zurückzuführen“, heißt es in der zitierten Mitteilung.
Die Prognosen stammen aus dem Bericht der Bank „Regional Economic Prospects“. Es wurde jedoch über die polnische Perspektive hinaus eine Verlangsamung des Wachstums in den EBWE-Regionen auf durchschnittlich 3% in diesem Jahr prognostiziert. Dies entspricht einer Korrektur von 0,2 Prozentpunkten gegenüber der Prognose vom September 2023.
Mittel- und osteuropäische Länder holen auf Deutschland auf
Wie jedoch die Zeitung „Rzeczpospolita“ feststellt, „haben die mittel- und osteuropäischen Länder den Abstand zu Deutschland deutlich verringert.
„Das grundlegende Maß des Wohlstands, also das durchschnittliche Niveau des Bruttoinlandsprodukts pro Kopf, ist in acht EU-Ländern von 26 Prozent des durchschnittlichen deutschen BIP im Jahr 2003 auf 50 Prozent im Jahr 2023 gestiegen. In Polen gab es einen Anstieg von 19 auf 42 Prozent des deutschen Niveaus”, lesen wir im Artikel.
Doch neben den optimistischen Daten, haben die Autoren des EBWE-Berichts, auch darauf verwiesen, dass u.a. das Haushaltsdefizit, sowie ein weiterer Anstieg der Inflation eine Bedrohung für die wirtschaftliche Entwicklung Polens darstellen. Zumal das polnische Haushaltsdefizit 2023 die EU-Fiskalregeln überschritten hat und 2024 wahrscheinlich hoch bleiben wird.
Quellen: EBWE / RP