Polen entdeckt Öl‑Vorrat vor Wolin – doch keine Wende für Europa

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Der historische Ölfund vor der Ostseeküste bringt Polen internationale Schlagzeilen. Doch was steckt wirklich hinter den 22 Millionen Tonnen?

Im Juli 2025 sorgt eine Meldung für Aufsehen: Nur wenige Kilometer vor der Insel Wolin wurde das bisher größte Ölvorkommen Polens entdeckt. Central European Petroleum (CEP) bestätigte eine Ressource von 200 Millionen Barrel, davon 22 Millionen Tonnen gesichert förderbar. Medien sprechen von einem „Game Changer“ für die Energiepolitik des Landes. Doch lässt sich die Euphorie mit Fakten untermauern?

Realitätscheck: Die Dimensionen

Zwar ist Wolin mit 22 Mio. Tonnen für polnische Verhältnisse ein Riesenschatz, doch im europäischen Kontext relativiert sich die Bedeutung, wie eine Analyse von DataPulse Research zeigt:

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  • Norwegens Johan Castberg Feld kommt auf 60-90 Mio. Tonnen.
  • Deutschland verbraucht jährlich 97 Mio. Tonnen – Wolin reicht also für rund 3 Monate.
  • Die gesamte EU konsumiert fast 400 Mio. Tonnen jährlich.

Förderstart ungewiss, Nutzen begrenzt

Bis erste Barrel fließen, dauert es noch Jahre: Erst 2029-2030 soll mit der Förderung begonnen werden. Dann könnten jährlich (laut Medienberichten) bis zu 4 Mio. Tonnen jährlich gewonnen werden. Das entspräche 12 % des polnischen Verbrauchs. Bis jetzt fördert Polen jährlich ca. 1 Mio. Tonnen Öl. Die Importabhängigkeit würde laut Berechnungen lediglich von 94,7% auf rund 81% sinken.

Wirtschaftlicher Gewinn – Ökologischer Preis? 

Finanziell wäre Wolin ein Gewinn, doch der Fund liegt in einer sensiblen Umweltzone: Der Nationalpark Wolin und Vogelschutzgebiete befinden sich in direkter Nähe. Die Risiken von Lecks, Lärm oder Schäden für die Ostsee-Ökologie sind nicht zu unterschätzen.

Fazit: Ein Erfolg, aber kein Wendepunkt

Wolin ist eine bemerkenswerte Entdeckung, die Polens heimische Förderung mindestens verdoppeln könnte. Doch sie löst nicht das strukturelle Problem der Importabhängigkeit. Europa bleibt auf umfassende Energietransformation angewiesen, genauso wie Polen.

Maria Fernandez

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