Nach monatelangen Vorbereitungen haben sich elf Schiffe auf den Weg in die Ostsee gemacht, um mit der Installation der Fundamente für den ersten Offshore-Windpark in polnischen Gewässern zu beginnen.
Im Rahmen der laufenden Arbeiten wurden bereits zwei von insgesamt 78 Monopiles installiert – 100 Meter lange Stahlkonstruktionen, auf denen später die 15-MW-Windturbinen montiert werden. Diese gehören zu den fortschrittlichsten Lösungen auf dem Markt, wobei ein Teil der Komponenten in der Vestas-Fabrik in Stettin hergestellt wird.
Der Windpark Baltic Power mit einer Gesamtleistung von 1,2 GW soll 2026 in Betrieb gehen und saubere, stabile Energie erzeugen, die über 1,5 Millionen Haushalte versorgen könnte. Offshore-Windkraft ist ein zentraler Bestandteil der neuen Strategie der ORLEN-Gruppe, die gemeinsam mit Partnern den Bau von über 4 GW installierter Leistung in der Ostsee vorsieht.
Baltic Power – das erste große Offshore-Windprojekt Polens
Baltic Power ist das erste und derzeit fortschrittlichste Offshore-Windkraftprojekt in polnischen Hoheitsgewässern. ORLEN plant im Rahmen seiner neuen Strategie den Bau von drei weiteren Offshore-Windparks, für die bereits Genehmigungen vorliegen. Zusammen mit großflächigen Energiespeichern, landgestützten erneuerbaren Energiequellen, Gaskraftwerken und kleinen modularen Reaktoren (SMR) bildet diese Technologie das Fundament der polnischen Energiewende.
ORLEN-Vorstand: „Die Zukunft beginnt heute“
„Unsere neue Strategie bedeutet konkrete Maßnahmen. Das zeigt sich am Beispiel des ersten polnischen Offshore-Windparks. Nach intensiven Vorbereitungen können wir nun mit großer Zufriedenheit verkünden, dass die ersten Fundamente für Baltic Power installiert wurden. Das Jahr 2025 wird für dieses Projekt ein Wendepunkt sein – Hunderte unserer Mitarbeiter werden die größte Offshore-Installationskampagne in der Geschichte Polens durchführen, damit 2026 erstmals Energie aus der Ostsee zu den Verbrauchern fließen kann. Diese Energie ist sauber, stabil und sicher – und sie wird die polnische Wirtschaft antreiben. Gleichzeitig werden auch polnische Unternehmen von diesem Projekt profitieren. Das ist die Energie von morgen, die heute beginnt“, erklärte Ireneusz Fąfara, Vorstandsvorsitzender von ORLEN.
Maximale Nutzung lokaler Ressourcen
Das Projekt der ORLEN-Gruppe sieht eine maximale Einbindung lokaler Unternehmen über den gesamten 30-jährigen Lebenszyklus des Windparks vor. Wichtige Komponenten wie Gondeln der Windturbinen, Kabel, Stahlkonstruktionen für Offshore-Umspannstationen und Fundamentelemente werden unter anderem in Stettin, Bromberg, Danzig, Żary und Niemodlin produziert.
Baltic Power bezieht zudem Dienstleistungen polnischer Unternehmen in den Bereichen geologische Untersuchungen, Projektplanung und Logistik.
„Ein bedeutender Meilenstein für Polens Offshore-Windkraft“
„Die Installation der ersten Fundamente für Baltic Power ist ein bedeutender Moment in der Entwicklung der Offshore-Windkraft in Polen. Wir sind stolz auf unsere Partnerschaft mit der ORLEN-Gruppe bei diesem wegweisenden Projekt. Als Partner beim Bau des ersten polnischen Offshore-Windparks bringen wir unsere globale Erfahrung ein. Dieses Ereignis bestätigt nicht nur unseren gemeinsamen Fortschritt, sondern stärkt auch unsere Entschlossenheit. Sicherheit bleibt für uns oberste Priorität in jeder Phase des Projekts – das gewährleistet höchste Standards in allen Bereichen. Dieser Meilenstein ist ein Beweis für die starke Partnerschaft zwischen Northland Power und ORLEN und unterstreicht unser gemeinsames Engagement für Polens Energiezukunft“, betonte Christine Healy, Präsidentin und CEO von Northland Power Inc.
Baustelle in der Ostsee so groß wie die Stadt Gdynia
Die Offshore-Baustelle von Baltic Power erstreckt sich über eine Fläche von ca. 130 km² – vergleichbar mit der Größe der Stadt Gdynia. Innerhalb dieses Gebiets werden 78 Monopiles installiert. Dabei handelt es sich um Stahlkonstruktionen mit einer Länge von bis zu 100 Metern, einem Gewicht von bis zu 1.700 Tonnen und einem Durchmesser von über 9 Metern.
Die Monopiles werden mithilfe eines schwimmenden Installationskrans in den Meeresboden gerammt, in einer Tiefe von etwa 40 Metern. Neben dem Kran sind auf der Baustelle gleichzeitig mehrere andere Schiffe im Einsatz, darunter Unterstützungsfahrzeuge, Schlepper, Transport- und Versorgungsschiffe, Umweltüberwachungsschiffe sowie Überwachungseinheiten.
Die gesamte Logistik und Überwachung des Baustellenbetriebs erfolgt rund um die Uhr durch das Marine Coordination Center von Baltic Power.
Nächste Bauphasen bis zur Inbetriebnahme 2026
In den kommenden Bauphasen werden zunächst Übergangselemente installiert, die die Fundamente mit den Windturbinen verbinden. Anschließend erfolgt die Montage der Windturbinen selbst, der Offshore-Umspannstationen sowie der Kabelverbindungen zwischen den Turbinen und den Exportkabeln, welche den erzeugten Strom an Land transportieren. Die Offshore-Installationsarbeiten sollen bis 2026 abgeschlossen sein.
Mit der geplanten Fertigstellung im Jahr 2026 wird Baltic Power der erste polnische Offshore-Windpark in Betrieb sein. Der Windpark soll jährlich etwa 4.000 GWh emissionsfreie elektrische Energie erzeugen, wodurch der CO₂-Ausstoß um ca. 2,8 Millionen Tonnen pro Jahr im Vergleich zur konventionellen Stromerzeugung reduziert wird.