Jeder vierte Apfel in Europa kommt aus Polen. Auch bei der Produktion von schwarzen Johannisbeeren gibt es keinen besseren. Bei Erdbeeren und Kirschen belegt man den zweiten Platz. Auch bei der Gemüseproduktion schneidet Polen im europäischen Vergleich gut ab.
Polnische Produkte sind in fast jedem Laden in Europa zu finden – das geht aus einer Auswertung zum Thema Obst- und Gemüseproduktion hervor, die von Eurostat präsentiert wurde.
Obwohl 2017 die Ernte, wegen der zahlreichen Fröste nicht gerade hoch ausfällt, ist Polen eine absolute Frucht- und Gemüsemacht. Die Baumobsternte soll heuer um 40% und die Fruchtstrauch- und Beerenplantageernte soll durchschnittlich 15% niedriger sein als im Jahr 2016.
Am besten sieht es bei den Äpfeln aus. Den europäischen Spitzenreitertitel hat Polen der Türkei bereits 2014 weggenommen. An der Weichsel reifen 23 % der Äpfel aus ganz Europa und diese Zahl wächst ständig. Die Apfelernte ist 2016 um 14 %, auf 3,6 Millionen Tonnen, gestiegen. Den zweiten Platz belegt die Türkei mit 2,9 Millionen Tonnen Äpfel. Nach den Schätzungen des Statistischen Hauptamts (GUS) wird wegen häufiger Hagelschläge und Frost im April und Mai, die Zahl dieser Frucht heuer niedriger, ungefähr 2,3-2,6 Millionen Tonnen ausfallen.
Aber nicht nur Äpfel sind Polens Vorzeigefrüchte. Das Land ist auch der größte Produzent von Kirschen in der Europäischen Union. Außerhalb der EU, also auf dem ganzen Kontinent gibt es nur ein Land das höhere Werte aufweisen kann, die Türkei. Sie zu überholen wird nicht leicht, denn dort produziert man dreimal so viel Kirschen als in Polen. Heuer wird es wahrscheinlich auch nicht gelingen, denn der Frost hat hauptsächlich die Kirschbäume getroffen. Dazu hat das regnerische Wetter das Bespritzen erschwert und war schuld am Platzen der Früchte. Die geschätzten Verluste werden bis zu 60%, im Vergleich mit der letzten Saison, betragen. „Die Kirschgartenernte beträgt zur Zeit etwas mehr als 70 Tausend Tonnen, in Süßkirschengärten ist sie kleiner, es sind nur 20 Tausend Tonnen“ informiert GUS. Die Produktion erreichte im letzten Jahr rund 249 Tausend Tonnen.
Polen ist auch Spitzenreiter bei schwarzen Johannisbeeren, die Ernte 2016 betrug 131 Tausend Tonnen, wobei die zweitplatzierten Deutschen nur 7 Tausend Tonnen der Frucht geerntet haben. Wegen des diesjährigen Frosts schätzt GUS, dass die Johannisbeerenernte nur 100 Tausend Tonnen erreichen wird. Auch bei solchen Einbußen ist der erste Platz für Polen gesichert.
Bei der Erdbeerenproduktion zählt Polen ebenfalls zur europäischen Spitzengruppe und belegt dort den zweiten Platz hinter Spanien. Wenn man nicht nur die EU, sondern den ganzen Kontinent betrachtet, ist jedoch wieder die Türkei ein klarer Sieger. Das schlechte Wetter verursachte, dass die Erdbeerernte heuer um einen Zehntel niedriger ausfallen wird, was schon an den Preisen an den Straßenmärkten zu sehen ist. GUS schätzt, dass die Zahl von 208 Tausend Tonnen im Jahr 2016 auf 177 Tausend Tonnen im Jahr 2017 fallen wird.
Auch bei der Produktion von Gemüse ist Polen ein sehr wichtiger Spieler. Rüben und Möhren haben in Europa meistens eine polnische Herkunft. Die Zahl des zweiten Gemüses erlebte in Polen im Jahr 2016 einen 21 % Wachstum, heuer soll die Ernte 810 Tausend Tonnen erreichen.
Polnische Gurken sind auch sehr stark in Europa vertreten, doch der erste Platz ist noch nicht in Reichweite. Trotzdem versucht man die Lücke schnell zu füllen, 2016 kamen bereits 11 % der Gurken in Europa aus Polen. In der EU ist nur Spanien besser, in ganz Europa, die Türkei, die viermal so viele Gurken produziert wie Polen.
Knapp hinter der europäischen Top-5, belegt Polen den 6. Platz bei der Tomatenproduktion. Sie entwickelt sich sehr schnell an der Weichsel, doch die Spitzengruppe ruht sich keinesfalls auf Lorbeeren aus. Laut Eurostat hat Polen im letzten Jahr 867 Tausend Tonnen Freiland- und Gewächshaustomaten geerntet. In den letzten fünf Jahren ist die Produktion jährlich um 4% gestiegen. Polen wird aber immer noch von der Türkei (12,6 Millionen Tonnen), Italien (6,6 Millionen Tonnen), Spanien (5,2 Millionen Tonnen), Portugal, Griechenland und sogar den Niederlanden auf Distanz gehalten, aber seit drei Jahren schneidet man besser als Frankreich (823 Tausend Tonnen) ab.
Quelle: Eurostat / GUS