Polens Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Jahr 2022 um 4,9% gewachsen, wie die neuesten Schätzungen des polnischen Statistischen Hauptamtes (Główny Urząd Statystyczny) zeigen.
Das Bruttoinlandsprodukt gehört zu den wichtigsten wirtschaftlichen Messwerten in einer Volkswirtschaft. Der Wachstum oder Rückgang des Werts zeugt von der wirtschaftlichen Entwicklung des jeweiligen Landes.
Bruttoinlandsprodukt für das Jahr 2022 – schnelle Schätzung
Die ersten Einschätzungen des polnischen Statistischen Hauptamts bezüglich des Bruttoinlandprodukts in Polen für 2022 zeigen, dass der Wert um 4,9% gewachsen ist (im Vergleich zu dem Jahr 2021).
“Die polnische Wirtschaft hat das Jahr 2022 mit einem Wachstum von 4,9% beendet. Die Angaben des Statistischen Hauptamts weisen darauf hin, dass es vor allem im Effekt des Wachstums der Vorräte zu begründen ist. Auch die Konsumausgaben sind gewachsen, vor allem für notwendige Alltagsprodukte. Dies ist natürlich dem Zufluss der Migranten aus der Ukraine zu verdanken”, kommentieren die Experten des Polnischen Ökonomie Instituts (Polski Instytut Ekonomiczny).
Privatverbrauch im Minusbereich
Die Analytiker der mBank vermuten, dass der relativ niedrige Wert des Privatverbrauchs im letzten Jahresquartal, der bei etwa -1,5% lag, mit der Angst der Menschen vor Gasmangel und kalten Wohnungen, aber auch der Anhebung der Zinsraten verbunden war.
“Die weichen Daten gewannen mit den harten (der Pessimismus der Konsumenten war nicht stark übertrieben) – der Anhaltspunkt für das Jahr 2023 wächst, allerdings gering (wir verbleiben mit der Prognose 0,6%) – die Geldpolitik funktioniert”, überzeugen die Analytiker der Bank Pekao.
Die EU-Kommission verändert die Prognose – polnische Wirtschaft soll stark abnehmen
Im November hat die EU-Kommission ihre Prognose bezüglich des BIP Polens geändert. Laut den Einschätzungen der EU-Kommission soll sich das BIP-Wachstum in Polen in den Jahren 2023 und 2024 stark verlangsamen. Der Wert soll schon ab Jahresbeginn abschwächen. Schlechte Stimmung, der wachsende Kostendruck und wachsende Finanzierungskosten werden die Privatinvestitionen beeinflussen, vor allem im Bauwesen.
Andererseits sollten öffentliche und von der Regierung beantragte Investitionen den schwindenden Wert der Investitionsausgaben des Privatsektors mehr als ausgleichen, was dazu führen soll, dass die allgemeinen Investitionsausgaben im Jahr 2023 positiv sein werden.
Trotz der steigenden Inflation soll der Privatverbrauch auf hohem Niveau bleiben, und zwar dank der unterstützenden Politik, der geringen Arbeitslosigkeit und dem Zufluss von Migranten aus der Ukraine.
Quelle: money
