Der südpolnische Energiekonzern Tauron hat in Jaworzno bei Katowice seinen neuen mit Steinkohle befeuerten 910-MW-Kraftwerksblock offiziell in Betrieb genommen.
Im Vergleich zu den vor der Stilllegung stehenden 120-MW-Blöcken stößt der neue Block mehr als 80% weniger SO2 und NOx und rund 31% weniger CO2 aus. Dennoch zieht Tauron mit dem neuen Block den Schlussstrich unter das Kapitel Kohle: „Dies ist unsere letzte Investition in ein Kohlekraftwerk. Die freigesetzten Mittel werden wir in Windkraft- und Photovoltaikprojekte umleiten“, erklärte Tauron-Vizevorstand Jerzy Topolski. Der Bau des Blocks verlief auch alles andere als reibungslos und wurde mit mehr als zwei Jahren Verspätung gegenüber dem ursprünglichen Zeitplan abgeschlossen.
Der neue Block in Jaworzno dürfte neben dem ebenfalls vor der Fertigstellung stehenden neuen 500-MW-Block im Braunkohlekraftwerk des Konzerns PGE in Turów unweit von Zittau an der deutschen Grenze und einem im Bau befindlichen neuen 100-MW-Block im Betriebskraftwerk des Chemiewerks ZA Puławy zu den letzten Kohle-Kraftwerksblöcken gehören, die in Polen gebaut wurden. Ein endgültiger Ausstieg aus der Kohleverstromung ist indes erst nach 2040 zu erwarten, da mehrere neue Kohleblöcke – so in Kozienice und Opole – erst seit wenigen Jahren in Betrieb sind, während andere im letzten Jahrzehnt umfassend modernisiert wurden.