Heimische Möbelproduzenten belegen bereits jetzt den vierten Platz bei Exporten im globalen Ranking und den dritten in der EU. Luft nach oben gibt es trotzdem noch.
Laut den Hochschätzungen von B+R Studio könnten die Ausfuhren der Möbelbranche in diesem Jahr 9,68 Mrd. Euro erreichen. Das wäre ein Anstieg um 11% im Vergleich zu 2015. Möbel, die an der Weichsel produziert werden erfreuen sich eines immer höheren Ansehens. Vor allem dank einer Umfangreichen Werbung aber auch dank der Posener Möbel-Messe, wo sich Händler aus dem Ausland von der Qualität der Produkte mit eigenen Augen überzeugen konnten.
Gute Qualität, Anfertigung nach den neuesten Trends und ein relativ günstiger Preis lässt die polnischen Möbel im Ausland punkten. Die meisten Einrichtungen werden bereits seit Jahren nach Deutschland verkauft. Im letzten Jahr haben die Deutschen in Handelsketten Möbel im Wert von 3,24 Mrd. Euro gekauft. Laut Prognosen dürfte dieses Ergebnis heuer um 9,5% übertroffen werden.
Höhere Umsatzzunahmen werden auch für die Exporte nach Frankreich und Großbritannien erwartet. Diese Märkte belegen der Reihe nach den zweiten und vierten Platz mit Umsätzen um die 799 Mio. Euro (+10%). Eventuelle Zollgebühren werden jedoch zurzeit von den Produzenten als rein theoretisch angesehen.
Überraschend ist die prognostizierte Höhe der Umsatzsteigerung für Exporte nach Tschechien, also einen relativ kleinen Markt. Experten gehen von einem 46%-Anstieg aus, weisen jedoch darauf hin, dass dies durch Wiederausfuhren bedingt sein könnte. Zusätzlich kommen die meisten Handelsketten an der Moldau von deutschsprachigen Ländern – was auch einer der Gründe für eine so hohe Umsatzzunahme sein kann.
Noch besser sind die Aussichten für den spanischen Markt – hier dürfte man den Umsatz um 51% im Vergleich zu 2015 steigern. Der Grund ist banal – während der Krise hat man auf die heimische Produktion verzichtet, wenn die Krise dann zu Ende ging, war es unmöglich sie zu beleben. Freuen dürfen sich also Produzenten aus dem Ausland und vor allem aus Polen.
Doch an der Weichsel gibt man sich längst nicht mit dem europäischen Absatzmarkt zufrieden. Viele Produzenten schauen auch Richtung Asien, Amerika oder den arabischen Ländern. Auf der anderen Seite sieht man eine deutliche Abkehr vom russischen Markt – im Vergleich zum Vorjahr werden heuer die Umsätze um 40% auf nur 75 Mio. Euro sinken.
Quelle: RP