Obwohl die Arbeitslosigkeit in Polen weiterhin auf einem niedrigen Niveau bleibt, darf man eine rekordverdächtige Anzahl angekündigter Massenentlassungen nicht verharmlosen, so Experten. Wie das Blatt „Dziennik Gazeta Prawna“ berichtet, betrifft der kollektive Arbeitsplatzabbau unter anderem die chemische Industrie.
Die Zeitung wies darauf hin, dass die Arbeitgeber allein im ersten Halbjahr die Notwendigkeit von Massenentlassungen gemeldet haben, die 80.000 Personen betreffen werden. Die Zeitung betont, dass dies mehr ist als im von der Pandemie geprägten Jahr 2020. Es ist auch mehr als doppelt so viel wie im gesamten letzten Jahr.
Man weist darauf hin, dass es nicht bei Ankündigungen bleibt. In den ersten sechs Monaten des Jahres betrafen Massenentlassungen mehr als 17.000 Mitarbeiter. Das entspricht der Zahl der Entlassungen in den Jahren 2021-2023 in 12 Monaten.
Was ist die Ursache der Massenentlassungen?
“Ein Teil der Entlassungen steht im Zusammenhang mit der Umstrukturierung von nicht rentablen Unternehmen, die seit Jahren Verluste verzeichnen. Ein Teil davon ist das Ergebnis natürlicher Prozesse auf dem Markt“, erklärt Szymon Witkowski, Experte.
Er fügt hinzu, dass der 20-prozentige Anteil der angekündigten Entlassungen auf gesetzliche Verfahren zurückzuführen ist. Das bedeutet, dass die Anzahl der abgebauten Arbeitsplätze in den nächsten Monaten steigen könnte.
Wo sind die meisten Kündigungen geplant?
Laut den Informationen der Arbeitsämter, sind die meisten Massenentlassungen im verarbeitenden Gewerbe geplant, abgesehen von der Transportbranche und dem Lagerwesen, deren Statistiken durch die polnische Post „gestört“ werden.
Die chemische Industrie ist nur ein Beispiel für einen Sektor, der mit hohen Produktionskosten konfrontiert ist, die zu Stellenkürzungen führen. Die Zeitung erinnert daran, dass PKP Cargo am Montag über das Scheitern der Gespräche mit den Gewerkschaften und die Notwendigkeit der Einführung von Massenentlassungen informiert hat.
Quelle: rmf24
Foto: freepik

[…] Nach der Übernahme von Credit Suisse im Jahr 2023 kündigte UBS eine umfassende globale Umstrukturierung an. Im Jahr 2024 wurde der Abbau von mehr als 30.000 Stellen beschlossen, darunter 11.000 in der Schweiz. Das polnische Programm ist laut UBS jedoch nicht auf wirtschaftliche Probleme zurückzuführen, sondern Teil eines allgemeinen globalen Optimierungsprozesses. […]