Die günstigen Witterungsbedingungen waren ideal für die polnische Kartoffelsaison. Das Land an der Weichsel hat Frankreich überholt und wird vielleicht bald zur europäischen Kartoffelmacht.
Vor 14 Jahren war Polen in diesem Bereich Europas Spitzenreiter. Jetzt steht jedoch Deutschland auf dem Siegertreppchen.
Polen hingegen blieb nicht ganz bei seinen Gewohnheiten und beschloss, seine Felder zu vergrößern. Letztes Jahr haben Bewohner des Landes 359 Tausend Hektar für Kartoffeln angebaut. Das waren 19% mehr als vor zwei Jahren. Das Wetter war günstig, sodass die positiven Folgen zu spüren waren. Heuer konnte man eine Zahl von 9,06 Millionen geernteter Kartoffeln notieren.
Dadurch wurde der Import von Kartoffeln aus anderen Ländern reduziert, und in den Geschäften waren vor allem regionale Kartoffeln zu finden. Die Ausgaben für Importe wurden um 53 % gesenkt. Nur 121 Millionen Zloty wurden für diesen Zweck ausgegeben.
Einzig die Deutschen liegen vor Polen. Ihr Ergebnis lag 10 % höher als das von Polen und war somit auch das höchste seit dem Jahr 2011. Frankreich liegt zurück, obwohl es seine Anbauflächen ebenfalls um 3,5 % erweitert hat.
Der Preisrückgang ist spürbar. Im Vergleich zu 2019 zahlt man bei der Sorte Irga weniger als die Hälfte des Preises von 2019, wie die Preistafel im August zeigt.
Die Franzosen und die Deutschen sind Polen bei der Effizienz voraus, wenn es um die Ernte pro Hektar geht. Deutschland hat 24% weniger Felder genutzt, wobei der Ernteertrag um 29% höher lag. Das Land am Rhein erntete fast 43 Tonnen aus einem Hektar, in Polen waren es nur 25 Tonnen.
Der Grund, warum der polnische Gesamtwert so niedrig ist, liegt darin, dass die Daten von Eurostat nicht ausreichend sind. Die Daten aus der Landwirtschaftszählung wurden nicht berücksichtigt. Dank der Landwirtschaftszählung kann festgestellt werden, dass die Anbaufläche sogar um ein Drittel zurückgegangen ist. Die durchschnittlichen Hektarerträge liegen also über den festgestellten Werten.
Es wurde auch festgestellt, dass die vorjährige Ernte bei 41 Tonnen pro Hektar lag, was bedeutet, dass Polen in diesem Fall besser abgeschnitten hat als Frankreich. Der Unterschied zum westlichen Nachbarn besteht darin, dass der Kartoffelanbau in Polen auch als Freizeitbeschäftigung betrieben wird. Die Lösung für dieses Problem war die Registrierung der Hobbylandwirte, die ab dem Jahr 2020 vorgenommen wurde.
Nicht alle Bauern möchten jedoch kontrolliert werden, deswegen verkaufen sie ihre Kartoffeln z.B. inoffiziell. Die Bauern wollen keinen Kontakt mit staatlicher Inspektion haben.
90 kg Kartoffeln kauft ein durchschnittlicher Bewohner Polens im Jahr, das ist die erfasste Menge, die mit anderen Gemüsesorten vergleichbar ist. Dies bedeutet, dass die Kartoffel weiterhin beliebt ist.
Quelle: bussinessinsider