Der neue Superflughafen ist nicht nur ein Infrastruktur-, sondern auch ein Sozialprojekt. Deswegen haben die Experten von Cenatorium geprüft, wie viel Baugrundstücke in Gebieten kosten, die sich zum Keim einer neuen Stadt entwickeln könnten.
35 Mrd. Zloty eingeplanter Baukosten, 100 Mio. Passagiere – das ist die Narrationsachse bezüglich des Superflughafens, wie der neue Airport gelegen zwischen Warschau und Lodz genannt wird. Der gigantische Flughafen und die damit verbundene Infrastruktur soll eine der größten Investitionen in der Geschichte des Landes werden. Das könnte das neue Kommunikationsherz Polens werden – kündigte der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki an.
Beamte, die für das Projekt verantwortlich sind, gehen bereits einen Schritt weiter. Sie sind überzeugt, dass nach 2027, also nachdem der Flughafen eröffnet wird, Baranów sowie die benachbarten Gemeinden sich komplett verändern. Dabei handelt es sich nicht nur um 3000ha Grundstücke für die Infrastruktur des Flughafens, Bahnknoten oder Abzweigungen der Schnellstraßen. Gemeint ist eine neue Stadt, denn hier werden Hotels, Geschäftsobjekte sowie Wohnbebauung für zehntausende Polen errichtet.
Aus diesem Grund haben Experten von Cenatorium anhand neuester Transaktionsdaten nachgeprüft, wie viel Baugrundstücke in der Gemeinde Baranów, sowie in den angrenzenden Gemeinden kosten könnten. Es könnte gut sein, dass es sich bereits jetzt lohnt in das Projekt der neuen Stadt zu investieren, die das zukünftige Kommunikationsherz des Landes benachbaren wird.
Laut der Analytikerin von Cenatorium – Barbara Bugaj – sind die Vorstellungen über die Grundstückspreise für Wohngebiete in Baranów und in der Umgebung oft realitätsfern. Zwar liegt der Durchschnittspreis in der Woiwodschaft Masowien zwischen 130 und 140 Zloty pro Quadratmeter, aber dieser Durchschnitt wird entscheidend von den Gemeinden in der Nähe von Warschau angehoben. Wenn es um die Grundstücke zum zukünftigen Airport geht, muss man also kein Vermögen ausgeben – unterstrich Bugaj.
Insgesamt wurden die Grundstückspreise in neun ausgewählten Gemeinden unter die Lupe genommen. Baranów, Błonie, Grodzisk Mazowiecki, Jaktorów, Nowa Sucha, Tarczyn, Teresin, Wiskitki sowie Żabia Wola, sind alle zwischen 35 bis 60 Kilometer von Warschau entfernt. Ein durchschnittliches Eigenheimgrundstück mit 1,5 Tsd. Quadratmetern kostet im Schnitt 81 Zloty pro Quadratmeter. Der Preis variiert jedoch stark zwischen den einzelnen Gemeinden. Die teuersten Grundstücke hat Grodzisk Mazowiecki mit 130 Zloty pro Quadratmeter. Auch in der Gemeinde Błonie liegen die Preise knapp über 100 Zloty pro Quadratmeter.
Die billigsten Grundstücke kann man in Nowa Sucha kaufen. Die Gemeinde ist 65 Kilometer von Warschau entfernt, doch der Umsatz ist nicht so hoch und pro Quadratmeter muss mach im Schnitt 53 Zloty zahlen – sagt Barbara Bugaj.
Deutlich unterhalb des Durchschnitts für die Woiwodschaft Masowien muss man auch für Grundstücke in Teresin, Wiskitki, Tarczyn und in Baranow zahlen. Die Preise schwanken hier zwischen 63 und 72 Zloty pro Quadratmeter. Sollte man mit Blick auf den Keim für die neue Stadt die Investitionsbeliebtheit der einzelnen Gemeinden untersuchen, hat die Gemeinde Żabia Wola den größten Anteil an dem Transaktionsvolumen. Jedes fünfte Grundstück, gelegen in der Umgebung des neuen Airports, wird hier verkauft – erklärt die Cenatorium-Analytikerin.
Trotzdem sind die Preise in Żabia Wola, die ca. 35-40 km von der Hauptstadt entfernt ist, weiter sehr attraktiv und liegen bei 60 Zloty pro Quadratmeter. Ein durchschnittliches Grundstück kostet also im Schnitt 78.000 Zloty. Für viele Polen wäre dies ein Argument, in diese Region umzuziehen.