Wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Perspektiven für den Wohnungs- und Grundstücksmarkt allgemein in Polen, in polnischen Großstädten sowie Warschau.
Stand der Dinge auf dem Markt
An der Weichsel steigen die Wohnungspreise ununterbrochen seit einem Jahr. Dies wird meistens mit der hohen Nachfrage erklärt, doch Experten glauben, dass dieses Phänomen auch u.a. auf die steigenden Baukosten zurückzuführen sei.
Die Baupreise sind seit 2015 polenweit um durchschnittlich 30 Prozent gestiegen. Es ist der erste Preissprung seit 2007. Hinzu kommt ein chronischer Mangel an Arbeitskräften und die permanenten Forderungen nach Zuzahlungen zu Verträgen, die von Subunternehmern aller Branchen bei den Generalunternehmern geltend gemacht werden. Überlagert wird das Ganze noch durch die restriktiver gewordenen technischen Anforderungen u.a. an die Energieeffizienz von Gebäuden, die seit dem 1. Januar dieses Jahres erfüllt werden müssen. Bei den absurd teuren Grundstücken gehe ich für das Jahr 2018 von einem zweistelligen Anstieg der Wohnungspreise aus, also über zehn Prozent – sagt Michał Kubicki, Vorstandsvorsitzender bei Unimax Development.
Seine Meinung teilt auch Małgorzata Kosińska, Vorstandsvorsitzende bei REIT Polen, die den Preisanstieg auf zwei Faktoren zurückführt – steigende Kosten für Bauarbeiten, darunter Baustoffe und der steigende Mindestlohn, sowie ein kleines Spektrum an alternativen Investitionsmöglichkeiten auf dem Markt.
Keine tragende Rolle bei der derzeitigen Marktentwicklung spielen Wohnungskäufe durch Ausländer, wie Bartosz Turek bestätigt. Die Nachfrage durch Ausländer bleibt gering – natürlich, wenn es um den Kauf geht. Der Löwenanteil der Ukrainer wohnt zur Miete – so der Analyst bei Open Finance.
Zukukunftsperspektiven
2017 wird ein Rekordjahr, aber 2018 wohlmöglich ein Krisenjahr – meinen die Immobilienmarktexperten, die von Cenatorium befragt wurden.
Wir sind beinahe dazu verurteilt, den Rekord beim Verkauf von Wohnungen noch zu übertreffen. Das wird im Jahr 2018 nur schwer zu erreichen sein. Es wird keine Darlehenszuschüsse mehr geben und die Zinssätze könnten steigen, was zu einem Anstieg der Kredit- und Depositenzinsen führen wird. Und zu alledem kommt ja noch das Programm Wohnung +, dass möglicherweise bereits im kommenden Jahr auf staatseigenen Grundstücken startet. Es bahnen sich also einige Veränderungen an, die die Nachfrageseite des Marktes hart treffen könnten – erklärt Bartosz Turek, Analyst bei Open Finance. Die Nachfrage könnte auch durch die bereits erwähnten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen noch zusätzlich gedämmt werden – glaubt Jacek Bielecki, Vorstandsberater bei BGKN. Eine Gefahr für den Wohnungsmarkt, ob im Mehrfamilien- oder Einzelhausbereich, sind zudem die Vorschläge des Ministeriums für Infrastruktur und Bauwesen zu einer radikalen Verschärfung der Bauanforderungen. Dies wird das Angebot an Baugrundstücken erheblich einschränken – erklärt Bieliecki.
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