Sensationeller Holzfund in der UNESCO-Stadt Toruń / Thorn

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In der UNESCO-Welterbestadt Toruń (Thorn) haben Archäologen außergewöhnlich gut erhaltene Holzreste freigelegt. Die Funde stammen aus dem Übergang vom 13. zum 14. Jahrhundert. Entdeckt wurden sie im Hof des sogenannten Kopernikus-Hauses. In dem später errichteten steinernen Gebäude wurde 1473 der Astronom Nikolaus Kopernikus geboren. Im 15. Jahrhundert befand sich das Haus im Besitz seiner Familie.

Einzigartiger Einblick in die Frühzeit der Stadt

Toruń ist für seine nahezu vollständig erhaltene gotische Altstadt bekannt. Seit 1997 zählt sie zum UNESCO-Welterbe. Der aktuelle Fund an historisch herausragender Stelle eröffnet nun neue Einblicke in die frühe Stadtgeschichte.

Freigelegt wurde der Grundriss eines Holzgebäudes, das vor 1370 in Blockbauweise errichtet wurde. Die Eckverbindungen sind sorgfältig verzahnt. Besonders bemerkenswert ist der Erhaltungszustand: Die Holzwände reichen stellenweise bis zu einer Höhe von rund 2,80 Metern. Damit ist fast die vollständige ursprüngliche Geschosshöhe erhalten. In dieser Dimension waren hölzerne Wohnbauten aus der Frühzeit Toruńs bislang nicht bekannt.

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Neue Erkenntnisse zur mittelalterlichen Parzellenstruktur

Auch die Ausrichtung des Gebäudes ist von großer Bedeutung. Der Holzbau lag auf einer Ost-West-Achse und damit quer zur heutigen Nord-Süd-Ausrichtung des Vorderhauses und des Hinterhofs. Die Befunde belegen, dass die Parzellenstruktur vor der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts grundlegend anders organisiert war als bislang angenommen.

Zum älteren baulichen Ensemble gehört zudem ein kleiner Pferch für Kleinvieh. Er bestand aus dünnen Holzpfählen und ergänzt das Bild einer frühen, noch stark von Holzarchitektur geprägten Bebauung.

Konservierung und neue Ausstellung geplant

Aus statischen Gründen mussten die archäologischen Arbeiten unter dem Hofmauerwerk eingeschränkt werden. Parallel dazu bereitet das zuständige Museum die konservatorische Sicherung der freigelegten Holzkonstruktion vor.

In den neu entstehenden Räumen zur statischen Absicherung von Hof- und Grenzmauer soll künftig ein eigener Ausstellungsbereich eingerichtet werden. Dort können Besucherinnen und Besucher die bislang ältesten bekannten Holzrelikte Toruńs aus nächster Nähe besichtigen.

Quellen: muzeum.torun.pl / polen.travel
Foto: visittorun.com

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