Das in den Westsudeten/Sudety Zachodnie gelegene Land der erloschenen Vulkane/Kraina Wygasłych Wulkanów wurde in die UNESCO-Liste der Weltgeoparks aufgenommen. Es ist bereits der dritte polnische Geopark, der auf diese Weise anerkannt wurde.
“Als Polnischer Geologischer Dienst sind wir sehr stolz darauf, dass der Geopark „Land der erloschenen Vulkane“/Kraina Wygasłych Wulkanów der dritte Geopark unseres Landes ist, der auf die Liste der UNESCO-Weltgeoparks aufgenommen wurde. Dies bestätigt, dass Polen auf sein geologisches Erbe von internationaler Bedeutung stolz sein kann“, sagte Dr. Katarzyna Szadkowska, Leiterin des Labors für Zusammensetzungs- und Umweltgeologie in der Niederschlesischen Abteilung des PGI-PIB in Breslau/Wrocław. Sie fügte hinzu, dass besondere Glückwünsche insbesondere dem Kaczawa-Verein gebühren, der den Geopark verwaltet und seit Jahren Aktivitäten im Zusammenhang mit seinem Beitritt zu den UNESCO-Weltgeoparks durchführt.
Neben dem Geopark aus Polen wurden noch 17 weitere Geoparks aus verschiedenen Teilen der Welt in die Liste aufgenommen. UNESCO-Weltgeoparks sind Orte, an denen geologisches, natürliches und kulturelles Erbe gefördert und geschützt wird, während gleichzeitig die lokale Gemeinschaft aktiviert wird.
Land der erloschenen Vulkane in Polen
Das Land der erloschenen Vulkane liegt im Bober-Katzbach Gebirge/ Góry Kaczawskie und Vorgebirge. Es erstreckt sich zwischen Goldberg/Złotoryja und Hirschberg/Jelenia Góra. Es ist eines der tektonisch und geologisch vielfältigsten Gebiete in Polen. Auf einer Fläche von 1 300 Quadratkilometern finden sich hier Spuren der 500 Millionen Jahre alten geologischen Geschichte des Gebiets.
„Im Land der erloschenen Vulkane geht es – wie der Name schon sagt – in erster Linie um alte Vulkane, und zwar um die in unterschiedlichem Maße erhaltenen Überreste vulkanischer Aktivität: Gesteine und Mineralien, aber auch Landformen. Außerdem stammen sie nicht aus einer, sondern aus drei Episoden vulkanischer Aktivität, die zeitlich Hunderte von Millionen Jahren auseinander liegen.“ berichtet Dr. Szadkowska.
Im Geopark kann man auf Überreste vulkanischer Aktivität aus drei verschiedenen Epochen der Erdgeschichte stoßen: Vulkanismus aus dem frühen Paläozoikum – vor etwa 500 Millionen Jahren, Vulkanismus aus dem späten Paläozoikum (Perm) – vor etwa 270 Millionen Jahren und Vulkanismus aus dem Känozoikum – vor etwa 20 Millionen Jahren. Jede dieser Episoden ist durch zahlreiche Gesteinsformationen vulkanischen Ursprungs vertreten, was die Region nicht nur auf der polnischen, sondern auch auf der europäischen Landkarte auszeichnet.
“Vulkane regen die Fantasie an und ziehen Touristen an. Wir müssen jedoch bedenken, dass das Land der erloschenen Vulkane nicht nur aus Vulkangestein besteht. Wir werden auch auf andere Gesteinsarten aus verschiedenen geologischen Perioden stoßen, die uns unter anderem von alten Meeresreservoirs und Prozessen in den Tiefen der Erde erzählen. Es sind auch Spuren von altem Bergbau, historischen Monumenten und belebter Natur“, so Dr. Szadkowska.
Weitere polnische Geoparks auf der Liste
Der Geopark Land der erloschenen Vulkane wurde zusammen mit zwei anderen Geoparks in Polen in die UNESCO-Liste aufgenommen. Diese sind: Der Geopark Muskauer Faltenbogen/Łuk Mużakowa (2011 in die Liste aufgenommen) und der Heiligkreuzgebirge-Geopark/Geopark Świętokrzyski (seit 2021).
Der grenzüberschreitende Geopark Muskauer Faltenbogen/Łuk Mużakowa war der erste in Polen, welcher den Status eines UNESCO-Weltgeoparks erhielt. Er liegt teilweise in unserem Land, in der Woiwodschaft Lebus, und teilweise auf deutscher Seite. Ein Geotourismuspfad führt durch den Geopark. Die geologischen Werte des Gebiets werden durch wertvolle natürliche Waldkomplexe und Gartenkompositionen ergänzt.
Der Heiligkreuzgebirge-Geopark/Geopark Świętokrzyski befindet sich im westlichen Teil des Heiligkreuzgebirge/Góry Świętokrzyskie. Auf dem Gebiet der Stadt Kielce und vier benachbarter Gemeinden. Der Geopark zeichnet sich nicht nur durch sein geologisches Erbe aus, welches in Europa einzigartig ist, sondern auch durch die eng damit verbundenen historischen und kulturellen Werte der Region.
Quelle: podroze.onet
Foto: Facebook/Geopark Kraina Wygasłych Wulkanów