Der auf die polnische Ostseeküste spezialisierte Reiseveranstalter Travel-Netto verzeichnete 2017 ein erneutes Wachstum. Insgesamt zählte man im vergangenen Jahr mehr als 26.000 Reisende aus Deutschland, ein Plus von gut acht Prozent gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2016. Positiv für das im Seebad Kołobrzeg (Kolberg) beheimatete Unternehmen wirkte sich das gewachsene Angebot an Kurzreisen von drei bis fünf Tagen aus.
„Wir haben unsere Marktführerschaft bei Reisen aus Deutschland an die polnische Ostseeküste gefestigt“, wertet Geschäftsführer Carsten Wolf die Ergebnisse des abgelaufenen Jahres. Reisen an Polens Küste lägen weiter im Trend. Dazu trage auch die Bautätigkeit der vergangenen Jahre bei: „Sehr viele 4- und 5-Sternehotels sind erst in jüngster Zeit entstanden und auf einem sehr hohen Standard.“ Dadurch habe die polnische Ostseeküste sich einen deutlichen Vorteil gegenüber vergleichbaren Regionen in Deutschland geschaffen. Durch neue Wellnesshotels mit Swimmingpool und Saunalandschaft hätten sich auch kleinere polnische Seebäder inzwischen zu Ganzjahreszielen entwickelt.
Besonders deutlich sei der Aufschwung im westlichsten Seebad Świnoujscie (Swinemünde) zu sehen, wo erst im vergangenen Sommer das an der Promenade gelegene 5-Sterne-Hotel von Radisson Blu an den Start ging. Obwohl das Hotel mit Aquapark und einer Aussichtsterrasse im 13. Stock zu den teuersten im Portfolio von Travel-Netto zählt, verzeichnet der Veranstalter dort sehr viele Buchungen zu deutschen Gästen. Mit mehr als 8.000 Gästen im vergangenen Jahr ist Swinemünde bei Travel-Netto sogar noch am bisherigen Nummer-Eins-Ziel Kolberg vorbeigezogen.
„Ein Vorteil von Swinemünde ist die Lage an der deutsch-polnischen Grenze“, so Carsten Wolf. Besucher können auf der längsten Strandpromenade Europas oder per Bäderbahn rasch in die deutschen Kaiserbäder Ahlbeck, Heringsdorf und Bansin gelangen und so das Beste aus zwei Ländern im Urlaub genießen. In Kolberg, dem größten Seebad Polens, bewegten sich die Buchungen auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Zunehmend beliebter wird bei deutschen Gästen auch das weiter östlich gelegene Seebad Ustka (Stolpmünde). Dort ist mit dem neuen 5-Sterne-Resort Grand Lubicz vor wenigen Jahren eine der exklusivsten Ferienanlagen Polens entstanden.
Auch wenn sich der Bauboom inzwischen etwas abschwächt, gehen auch 2018 weitere Hotels an den Start. So soll unweit der Mühlenbake, dem Wahrzeichen von Swinemünde, Ende des Jahres das neue 4-Sterne-Hotel Hamilton mit rund 300 Zimmern auf neun Etagen eröffnen. An der Küste von Mielno (Großmöllen) ist für Herbst 2018 die Eröffnung des neuen 4-Sterne-Resorts Baltivia mit 70 modernen Zimmern und einem Wellnessbereich geplant. Auch für 2019 sind bereits mehrere Neueröffnungen angekündigt.
Profitieren konnte Travel-Netto im vergangenen Jahr vom verstärkten Trend zu Kurzurlauben. Das Unternehmen hat neben den Wochenprogrammen zahlreiche neue Aufenthalte von drei oder fünf Nächten mit ins Programm aufgenommen, die sehr gut nachgefragt wurden. So schaffte es das Unternehmen, trotz eines eher kühlen Sommers das sehr gute Ergebnis des Vorjahres noch zu übertreffen. Für 2018 rechnet Carsten Wolf mit einer stabilen Entwicklung. Die gewachsene Konkurrenz trage dazu bei, dass die Hotelpreise im kommenden Sommer etwa auf dem Niveau des Vorjahres blieben. Allerdings seien in der Nebensaison vielfach leichte Aufschläge zu verzeichnen. Hier mache sich insbesondere die wachsende Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar, die zu höheren Löhnen führe. Deshalb seien Wochenpreise von unter 200 Euro pro Person mit Halbpension im kommenden Winter vermutlich kaum noch zu finden, schätzt Carsten Wolf.
Insgesamt hat Travel-Netto weit über 100 Hotels und Pensionen an der Küste zwischen Swinemünde und Sopot (Zoppot) im Portfolio. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch eine Reihe von Unterkünften in den Kurregionen von Niederschlesien an. Der Vertrieb erfolgt ausschließlich direkt, das Angebot findet sich in einem umfangreichen Katalog sowie auf der Internetseite des Unternehmens. Das Unternehmen setzt dabei auf eine gute Information der Gäste. So ließ man 15 deutschsprachige Kurzfilme produzieren, die über die Region und ihre Sehenswürdigkeiten informieren. Sie wurden bei YouTube inzwischen mehr als 150.000 Mal aufgerufen.