Ausländische Touristen, die sich in der Nähe der belarussischen Grenze aufhalten, erhalten alarmierende Warnungen auf ihre Handys. Das Sicherheitszentrum der Regierung (RCB – Rządowe Centrum Bezpieczeństwa) warnt davor, sich in der Pufferzone aufzuhalten, welche die an Belarus grenzenden Bezirke umfasst. Das ist aber noch nicht alles – in der Nachricht wird erwähnt, dass die Soldaten Waffen benutzen dürfen.
In der Grenzzone in der Nähe zur Staatsgrenze zu Belarus, gilt seit dem 13. Juni dieses Jahres eine Pufferzone. Sie umfasst die Einsatzgebiete der Grenzschutzbeamten in Narewka, Białowieża / Bialowies, Dubicze Cerkiewne und Czeremcha (Woiwodschaft Podlachien).
Laut Regierungswebsites gilt das Aufenthaltsverbot nicht für Touristenorte, „um die Auswirkungen der Beschränkungen für Einheimische, Touristen und andere Wirtschaftsbeteiligte so gering wie möglich zu halten“. Die RCB-Warnungen erreichen jedoch alle Personen, die sich innerhalb oder in der Nähe der Zone aufhalten.
SMS-Warnung: sofort umkehren
Nun stellt sich heraus, dass die SMS ziemlich unterschiedliche Inhalte haben. In denen, die an Polen versendet werden, lesen wir: „Achtung! Verbot des Aufenthalts in der Pufferzone an der Grenze zu Belarus. Befolgen Sie die Anweisungen der Dienste. Bleiben Sie wachsam und melden Sie verdächtige Personen.“
Die, die Ausländer auf Englisch bekommen, klingen anders. In der Übersetzung ins Deutsche lautet der Text: „Warnung! Aufenthaltsverbot in Polen in der Nähe der Grenze zu Belarus. Unerlaubtes Überschreiten ist verboten. Soldaten dürfen Waffen benutzen. Kehren Sie sofort um!“
Die SMS in englischer Sprache erreichen unter anderem ausländische Touristen, die Angst vor der Bedrohung haben. „Diese SMS wurde mir von Touristen aus Australien gezeigt. Sie fühlten sich sehr glücklich und sicher, als sie sie bekamen. Natürlich ironisch gemeint. Ich verstehe nicht, wie es passieren konnte, dass jemand auf die Idee kam, solche SMS zu senden”, sagte gegenüber TVN24 Sławomir Droń, Besitzer eines Restaurants in Białowieża / Bialowies.
Ähnlich reagierten die Touristen, die den Agrotourismus von Olivia Hurley besuchten. „Diese SMS schrecken Touristen sicher ab. Sie wurden mir von Gästen aus den USA, Spanien und Frankreich gezeigt. Sie waren schockiert, dass eine Regierungsbehörde Informationen über Soldaten sendet, die Waffen benutzen können. Sie wussten nicht, was sie in einer solchen Situation tun sollen”, sagte Hurley in einem Interview mit TVN24.
Keine technische Möglichkeit es anders zu machen
Aus den Informationen von Piotr Błaszczyk, Sprecher des RCB, geht hervor, dass der Inhalt der SMS in englischer Sprache für illegale Migranten bestimmt ist. Er soll sie davon abhalten, die Grenze zu überqueren. Leider bekommen es auch andere Personen, deren Handys im Ausland registriert sind. “Ich bin mir bewusst, dass die Warnungen auch ausländische Touristen erhalten, aber es gibt keine technische Möglichkeit, dass er nur an Migranten gesendet wird”, betonte der Sprecher in einem Interview mit TVN24.
Tak wygląda wiadomość z alertu RCB jaką dostają wszyscy ludzie z zagranicy którzy wjeżdżają w okolice strefy buforowej. Przedsiębiorcy z Białowieży są oburzeni, bo w weekend wiadomość wzbudziła popłoch wśród turystów. Dlaczego nie ma tu informacji że strefa ma 200 m szerokości?👇 pic.twitter.com/bY79rJnbps
— Maciej Bąk (@MaciejBk1) June 17, 2024
Quelle: tvn24