ÖPNV und Parken werden teurer – Preissteigerungen in Krakau / Kraków

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Ab dem 2. März steigen in Krakau/Kraków die Preise für Tickets des öffentlichen Nahverkehrs, und ab dem 31. Januar verlängern sich die Zeiten des kostenpflichtigen Parkens. Außerdem wird das Parken an Sonntagen in der Zone A, also im Stadtzentrum, kostenpflichtig. Diese Entscheidungen trafen die Stadträte. Unter anderem führt die Stadt ein 15-Minuten-Ticket für 4 Zloty ein.

Die Beschlüsse zur Änderung des Ticketpreissystems und zu den Änderungen in der gebührenpflichtigen Parkzone nahmen die Stadträte mit der Mehrheit der Stimmen der Fraktionen der Bürgerkoalition (Koalicja Obywatelska) und der Neuen Linken an. Vor allem Vertreter von Recht und Gerechtigkeit (PiS) stimmten dagegen. Die Stadträte von Kraków dla Mieszkańców lehnten die Erhöhung der Ticketpreise einstimmig ab. Bei der Abstimmung über die Parkzone zeigten sie keine einheitliche Haltung.

Preiserhöhungen in Krakau / Kraków

Ab dem 2. März verteuern sich Zeitkarten, Einzelfahrscheine und Kurzzeittickets. Unverändert bleiben jedoch die Preise für Gruppentickets für bis zu 20 Personen (50 Zloty innerhalb der Stadt, 60 Zloty in der Agglomeration). Ebenso unverändert bleiben die Preise für Wochenend-Familientickets (25 Zloty) und die Einzelfahrscheine (6 Zloty).

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Die Stadt führt ein 15-Minuten-Ticket für 4 Zloty ein und schafft gleichzeitig das 20-Minuten-Ticket zum gleichen Preis ab. Neu kommt außerdem ein 30-Minuten-Ticket für 6 Zloty hinzu. Das 60-Minuten-Ticket kostet künftig 8 Zloty (bisher 6 Zloty). Das 90-Minuten-Ticket beträgt jetzt 9 Zloty (bisher 8 Zloty). Das 24-Stunden-Ticket innerhalb der Stadt kostet 20 Zloty (bisher 17 Zloty). Das 48-Stunden-Ticket kostet 40 Zloty für Stadt und Agglomeration (bisher 35 Zloty). Das 72-Stunden-Ticket liegt bei 55 Zloty (bisher 50 Zloty). Schließlich kostet das 7-Tage-Ticket innerhalb der Stadt 65 Zloty (bisher 56 Zloty) und für Stadt und Agglomeration 80 Zloty (bisher 68 Zloty).

Personalisierte Monatskarten für Einwohner sollen künftig 109 Zloty für alle Linien kosten (bisher 90 Zloty). Der Preis für eine Linie beträgt 80 Zloty (bisher 64 Zloty), während ein Halbjahresticket 565 Zloty kostet (derzeit 470 Zloty). Zusätzlich nahm die Stadt ein Jahresticket für Studierende zum Preis von 470 Zloty in das Angebot auf.

Kosten der Wagenkilometer

Der Krakauer Oberbürgermeister, Aleksander Miszalski, begründete die Tarifänderungen mit einem Anstieg der Kosten pro Wagenkilometer im öffentlichen Verkehr. Dieser Anstieg beträgt 80% in den letzten fünf Jahren. Zudem seien höhere Energie- und Personalkosten sowie die Inflation entscheidend. Für Letzteres machte er den Präsidenten der Nationalbank Polens, Adam Glapiński, verantwortlich. Nach seiner Einschätzung bleibt der öffentliche Verkehr in Krakau/Kraków im Vergleich zu anderen Städten weiterhin einer der günstigsten.

Nach Ansicht des Direktors der Verkehrsbehörde Zarząd Transportu Publicznego (ZTP), Łukasz Franek, bringt der neue Tarif der Stadt zusätzliche Einnahmen von fast 66 Millionen Zloty. Franek erklärte in der Begründung, dass die Stadt derzeit fast 65% der Kosten des öffentlichen Verkehrs aus eigenen Mitteln decke.

Kritik an den Ticketpreiserhöhungen

Fahrgäste, Stadträte der oppositionellen Fraktionen und die Linken-Abgeordnete, Daria Gosek-Popiołek, kritisierten den Vorschlag zur Erhöhung der Ticketpreise. Die Gegner der Preiserhöhungen wiesen darauf hin, dass die Tarifänderung im Jahr der Einführung der Umweltzone für sauberen Verkehr (SCT) in Krakau/Kraków erfolgt. Außerdem betonten sie, dass teurere Tickets die Einwohner nicht dazu motivieren, auf das Auto zu verzichten, obwohl die Stadtverwaltung genau dazu aufruft. Vertreter der Opposition erinnerten zudem an ein Wahlversprechen von Aleksander Miszalski. Er hatte ein Jahresticket für Studierende für 365 Zloty angekündigt. Dieses Ticket wurde jedoch nicht umgesetzt, denn es wurde jetzt für 470 Zloty beschlossen.

Die Stadträte der Bürgerkoalition (KO), die die Preiserhöhungen verteidigten, stellten das Verhältnis des Einwohner-Monatstickets für alle Linien zum Nettomindestlohn dar. Aus diesen Daten ergibt sich, dass dieses Ticket nach der Erhöhung im Jahr 2026 etwa 3% des Nettomindestlohns kosten wird. Im Jahr 2025 liegt der Anteil bei 2,6%. 2024 betrug er knapp 2,8%. Im Jahr 2021 lag er bei 4% und im Jahr 2020 bei 3,6%. Aus Sicht der Stadträte braucht die Stadt die Preisänderung, um den öffentlichen Verkehr weiterzuentwickeln.

Änderungen in der gebührenpflichtigen Parkzone

Ab dem 31. Januar treten außerdem Änderungen in der gebührenpflichtigen Parkzone in Kraft. Die Stadt erhebt die Parkgebühren dann von Montag bis Samstag zwischen 9 und 22 Uhr. Zuvor galten die Zeiten zwischen 10 und 20 Uhr.

In der Unterzone A, die das Stadtzentrum umfasst, gelten die Parkgebühren auch an Sonntagen, mit Ausnahme der verkaufsoffenen Sonntage. Die Verlängerung der kostenpflichtigen Parkzeiten soll die Einnahmen der Stadt um 40 Millionen Zloty pro Jahr erhöhen. Gleichzeitig soll sie die Fluktuation der parkenden Fahrzeuge im Zentrum und in dessen Umgebung steigern. Unter anderem forderte ein Teil der Einwohner diese Verlängerung, da sie sich darüber beschwerten, dass Touristen ihre Parkplätze blockieren.

Stadträte, die diese Änderungen ablehnten, erklärten, dass sie in Kombination mit den Ticketpreiserhöhungen besonders belastend für Bewohner der Randbezirke seien. Sie betonten, dass diese unabhängig davon, ob sie mit dem Auto oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln ins Zentrum fahren, mit höheren Ausgaben rechnen müssten. Zudem äußerten einige die Meinung, dass sich das Parken trotz Parkverbot eher lohnen werde. Weiterhin werde die Nutzung von Dienstleistungen ausländischer Verkehrsunternehmen attraktiver.

Agnieszka Łętocha (KO), die anders als ihre Fraktionskollegen stimmte, erklärte außerdem, dass „die Parkgebühren in Krakau/Kraków bereits jetzt höher sind als in Rom“.

Quelle: rmf24

Foto: Freepik

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