Nach mehr als zwei Jahren wurden die Sanierungsarbeiten am Nationalmuseum der ostpolnischen Metropole Lublin abgeschlossen. Die Arbeiten umfassten vor allem den Nordflügel sowie Teile vom Süd- und Westflügel des Lubliner Königsschlosses. Im Zuge dessen wurden die Sammlungen umorganisiert.
Sieben neue Abteilungen laden Besucher künftig auf eine Reise durch 600 Jahre polnischer und europäischer Kunstgeschichte ein. Die ältesten Stücke finden sich in den Ausstellungen „Europäische Malerei und angewandte Kunst vom 16 bis 19. Jahrhundert“ und „Das Krontribunal der polnischen Adelsrepublik (1578-1794)“. Besonders wertvoll sind dort die Sammlungen flämischer, italienischer und französischer Meister. In der „Galerie polnischer Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts“ zieht vor allem Jan Matejkos Monumentalgemälde „Die Lubliner Union“ an, das 1869 anlässlich des 300. Jahrestages der Polnisch-Litauischen Union entstand.
Ganz eng mit dem Schloss verbunden ist die Ausstellung „Die Gruppe Zamek und die Avantgarde“. Sie dokumentiert die bahnbrechenden Werke junger Kunstschaffender, die sich in den 1950er Jahren auf dem Lubliner Schloss zusammenfanden und einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der Kunstszene der jungen Volksrepublik ausübten. In der neu entstandenen „Irena Hochman und Tadeusz Mysłowski-Galerie“ werden künftig wechselnde Ausstellungen zu sehen sein.
Sehenswert sind zudem Ausstellungen zur Waffenkunst und zur orthodoxen Malerei, die ebenfalls neu geordnet wurden. Das Schloss bietet außerdem Expositionen zur regionalen Archäologie und Volkskunde sowie eine Schau wertvoller Münzen und Medaillen. Im Zuge der Modernisierung wurde auch mehr Raum für museumskundliche und Bildungsveranstaltungen geschaffen. Die Kosten für Restaurierung und Modernisierung beliefen sich auf umgerechnet rund neun Millionen Euro.
Infos zum Nationalmuseum unter www.mnwl.pl, zur Stadt Lublin unter www.lublin.eu, allgemeine Informationen zu Reisen nach Polen beim Polnischen Fremdenverkehrsamt, www.polen.travel