Polens Auftritt auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin steht in diesem Jahr ganz im Zeichen des guten Geschmacks. Besucher können in der Halle 11.2 Spezialitäten der polnischen Küche und Weine aus Polen genießen. Die polnische Tourismusbranche zeigt sich nach den Einbrüchen infolge der Corona-Pandemie wieder zuversichtlich.
Rund 40 Aussteller aus Polen, darunter Regionen, Städte, Hotels und Reiseveranstalter, präsentieren sich vom 5. bis 7. März unter dem Dach der Polnischen Tourismusorganisation. „Auf der diesjährige ITB widmen wir uns dem kulinarischen Tourismus mit regionalen Produkten“, kündigt Rafał Szmytke, der Präsident der Polnischen Tourismusorganisation, vor dem Start der Messe an. In der „Michelin Corner“ präsentieren sich einige der rund 50 Restaurants aus Warszawa (Warschau), Kraków (Krakau) und Poznań (Posen), die 2023 im ersten Michelin-Guide für Polen ausgezeichnet wurden. Kostproben ihrer handwerklichen Fähigkeiten können Besucher als Fingerfood genießen.
Darüber hinaus werden regionale Käsesorten und Fleischprodukte aus dem Białowieski-Nationalpark im Nordosten Polens angeboten und es gibt Workshops zur Herstellung traditioneller Kräuterliköre. Bei Verkostungen können sich Besucher davon überzeugen, dass Polen auch hervorragende Weine produziert. Unter anderem werden Weine des unweit von Szczecin (Stettin) gelegenen Weinguts Turnau ausgeschenkt. Gesundheitsbewusste Gäste können mit frischen Äpfeln aus Polen ihren Vitaminstatus zu verbessern.
Nach Einbrüchen im Zuge der Corona-Pandemie ist der polnische Tourismus wieder auf der Erfolgsspur zurück. Bis November 2023 zählte man rund 34 Millionen in- und ausländische Touristen in statistisch erfassten Beherbergungsbetrieben mit zehn und mehr Betten. „Das sind ein Prozent mehr als im Jahr 2019 vor der Pandemie“, zeigt sich Rafał Szmytke zufrieden. Etwa ein Fünftel von ihnen kamen aus dem Ausland. Deren Zahl lag im November 2023 nach Angaben des Statistischen Amtes um 22 Prozent über den Vorjahreswerten. „Der Tourismus aus dem Ausland nach Polen hat sich in einem Tempo erhöht, das dem europäischen Durchschnitt entspricht“, so die Bilanz von Rafał Szmytke.
„Deutschland ist seit Jahren der wichtigste ausländische Quellmarkt für Polen“, betont der Chef der Polnischen Tourismusorganisation. Rund ein Viertel aller ausländischen Gäste kommt von dort. Bis November wurden mehr als 1,5 Millionen deutsche Gäste in statistisch erfassten Betrieben registriert, ein Plus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Nimmt man Übernachtungen in kleineren Betrieben, Ferienwohnungen oder im privaten Bereich hinzu, ist für 2023 von gut drei Millionen deutschen Gästen in Polen auszugehen.
In der jüngsten Tourismusanalyse der Stiftung für Zukunftsfragen lag Polen auf Platz 9 der Europäischen Reiseziele der Deutschen, noch knapp vor dem westlichen Nachbarn Frankreich. Rund zwei von 100 Reisenden wählten danach 2023 Polen als Haupt-Reiseziel. Nach den aktuellen Daten der Forschungsgruppe Urlaub und Reisen (FUR) rangierte Polen bei den Urlaubsreisen der Deutschen ab fünf Tagen 2023 mit einem Marktanteil von zwei Prozent auf Platz neun der ausländischen Reiseziele, gleichauf mit den Niederlanden, bei Kurzreisen von zwei bis vier Tagen sogar zusammen mit Großbritannien auf Rang sieben.
Die positive Stimmung zeigt sich auch in einzelnen Städten. So vermeldet Kraków (Krakau) für 2023 rund 9,4 Millionen Gäste, ein Plus von einer Million gegenüber dem Vorjahr. Gdańsk (Danzig) erreichte mit 4,1 Millionen Besuchern einen Zuwachs von 400.000 und damit das beste Ergebnis überhaupt. Über einen deutlichen Zuwachs ausländischer Gäste freute sich die ostpolnische Metropole Lublin. Etwa 350.000 der rund 1,6 Millionen Gäste kamen 2023 aus dem Ausland, rund siebenmal so viele wie noch im Jahr zuvor. Der Aufschwung macht sich auch bei touristischen Zielen bemerkbar. Zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten im Nachbarland gehört das als UNESCO-Welterbe geschützte Salzbergwerk Wieliczka bei Krakau. Es zählte 2023 rund 1,5 Millionen Besucher und verfehlte damit das Allzeithoch aus der Zeit vor Corona nur knapp. Fast 60 Prozent der Gäste kamen aus dem Ausland.
Die touristische Belebung lässt sich auch an den Zahlen der polnischen Airports ablesen. Mit rund 50 Millionen Passagieren im Jahr 2023 wurde das bisherige Rekordergebnis von 2019 knapp übertroffen. Während der wichtigste Flughafen des Landes in Warschau mit 18,5 Millionen knapp unter dem Rekord von 2019 blieb, verzeichneten Regionalflughäfen wie Krakau oder Danzig 2023 die besten Ergebnisse ihrer Geschichte. Allein in Krakau zählte man 9,4 Millionen Fluggäste. In diesem Jahr soll die Marke von zehn Millionen geknackt werden. Deutliche Zuwächse vermeldet auch die Hotelbranche. Analysten rechnen für 2024 bei den Übernachtungen mit einem Plus von rund sieben Prozent gegenüber 2019.
Polen ist auf der ITB Berlin am Gemeinschaftsstand 100 in Halle 11.2 zu finden. Weitere Informationen zu Reisen nach Polen beim Polnischen Fremdenverkehrsamt, www.polen.travel