Die Einwohner von Waldenburg / Walbrzych kennen und lieben die Alte Burg Fürstenstein (poln. Stary Zamek Książ), bzw. ihre Ruinen. Sie ist ein beliebtes Ausflugsziel, und Familien sowie junge Leute machen hier gerne Lagerfeuer. Allerdings sind die zerfallenden Ruinen weit von ihrer früheren Pracht entfernt.
Früher gab es ein großes Eingangsportal mit Türmen und ein stimmungsvolles Restaurant, in dem man eine gute Tasse Kaffee und ein Mittagessen oder einen Nachmittagstee genießen konnte. Man kann die alte Burg auf Fotos und Gravuren, bevor sie die Sowjetarmee niedergebrannt und zerstört hat, sehen. Die Quellen sind zum Glück erhalten geblieben.
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Die Entstehungsgeschichte der Alten Burg Fürstenstein / Zamek Stary Książ
Historischen Quellen zufolge wurde die Alte Burg Fürstenstein/Zamek Stary Książ auf den Mauern der ehemaligen Piastenburg von Bolko I. errichtet. Sie befindet sich auf einem Hügel über der Schlucht des Flusses Polsnitz/Pełcznica im südöstlichen Teil des Książański-Landschaftsparks/Książański Park Krajobrazowy. Von hier aus hat man eine schöne Aussicht auf steile Hänge und Klippen. Die 1779 erbaute Burg war ein malerisches Gebäude im eklektischen Stil, das nach dem Umbau einer mittelalterlichen Piastenburg vom Ende des 13. Jahrhunderts entstand.
Eine romantische Ruine auf einem Felsen
In den Jahren 1794-1797 beauftragte der Besitzer des Schlosses Książ, Hans Heinrich VI. von Hochberg, den Architekten Christian Tischbein, die Umgebung des Schlosses am Bach Polsnitz/Pełcznica zu gestalten und die Reste der Schlossruine in eine romantische Ruine für Graf Hans Heinrich IV. von Hochberg umzuwandeln.
1945 von der Sowjetarmee niedergebrannt
Der Zweck des Baus war die Inszenierung der mittelalterlichen Umgebung um die Burg Fürstenstein/Książ. Nach dem Krieg hat die Sowjetarmee die Burg im Sommer 1945 in Brand gesteckt. Sie befand sich damals jedoch nicht in einem so schlechten Zustand wie heute. Was heute übrig geblieben ist, ist eine künstliche Ruine aus dem späten 18. Jahrhundert mit den Überresten des Hauptgebäudes der Burg und einer erhaltenen inneren Aufteilung. Es fehlen die Decken und vom Schlossturm sind nur noch Fragmente erhalten. Ebenfalls erhalten sind zwei Renaissanceportale und ein Teil der Mauer der ehemaligen Vorhalle, die zur Kapelle führte. Von ihr sind nur noch die Mauern und die Reste des Brüstungsturms erhalten.
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Warum lohnt es sich, beim Besuch des Schlosses Fürstenstein auch die alte Burg zu besichtigen?
“Nur ein Besuch beider Fürstenstein-Burge, d. h. der eigentlichen Burg Fürstenstein und der romantischen Ruinen der Alten Burg Fürstenstein, vermittelt ein vollständiges Bild von der Größe und Schönheit des Ortes, nämlich der Polsnitz-Schlucht unterhalb des Schlosses. Sie ist ein Naturschutzgebiet von außergewöhnlicher Schönheit. Ein malerischer Weg, den man früher als „Wilde Promenade“ (poln. Dzika Promenada) bezeichnete und heute „Hochberg-Pfad“ (poln. Ścieżka Hochbergów) heißt, verbindet die beiden Burgen. Er verläuft entlang des Flusses Polsnitz / Pełcznica und ermöglicht es, auf dem Weg zur Alten Burg Fürstenstein / Stary Zamek Książ die schönsten Elemente einer Landschaft zu entdecken, die für große Touristengruppen de facto unbekannt ist“, erzählt Mateusz Mykytyszyn, Sprecher der Burg Fürstenstein.
Wie erreicht man die alte Burg in Waldenburg / Walbrzych?
Ein Ausflug zur Alten Burg Fürstenstein / Stary Zamek Książ ist ein schöner Spaziergang durch den Książański-Landschaftspark. Man kann ihn auf sanften Wegen vom Stadtteil Walbrzych Podzamcze aus erreichen.
Es gibt auch eine etwas schwierigere Route von Freiburg in Schlesien / Świebodzice aus. Man kann auch mit dem Auto aus Richtung des Palmenhauses in Waldenburg / Wałbrzych in die Nähe der Ruinen fahren.
Quelle: naszemiasto
Foto: Facebook/@Zamek Książ