Das Heilbad Ciechocinek in der Woiwodschaft Kujawsko-Pomorskie (Kujawien-Pommern) ist für seine Gradierwerke bekannt. Der Spatenstich zu der weltgrößten Anlage dieser Art fand vor genau 200 Jahren statt. Wenn es nach der Stadtverwaltung geht, hat sie auch das Zeug zum UNESCO-Welterbe. Sie brachte kürzlich einen Antrag dafür auf den Weg.
In dem etwa 20 Kilometer von Toruń (Thorn) entfernt gelegenen Ciechocinek wurde bereits seit dem Mittelalter Sole gefördert. Die Gradierwerke wurden ursprünglich zur Salzgewinnung errichtet, doch schon wenige Jahre nach ihrer Eröffnung wurde ihre gesundheitsfördernde Wirkung entdeckt. Das Ensemble aus drei freistehenden Bauwerken ist allein schon durch seine Größe beeindruckend. Die beiden ältesten bis 1828 errichteten Bauten messen rund 650 und 720 Meter bei einer Höhe von fast 16 Metern. Das 1859 eröffnete dritte Gradierwerk ist 333 Meter lang. Besucher können so bei einem mehr als drei Kilometer langen Inhalationsspaziergang das wohltuende Sole-Aerosol genießen.
Anlässlich des Jubiläumsjahres findet am 11. November ein multimediales Laserspektakel an den Gradierwerken statt. Erst im vergangenen Jahr wurden die Gradierwerke 1 und 3 nach einer Rundumerneuerung feierlich wiedereröffnet. Bis Mitte September wird das polnische Ministerium für Kultur den Antrag prüfen und dann offiziell an die UNESCO-Kommission in Paris weiterleiten, die über das weitere Vorgehen entscheiden wird.