Mit der Teilung der ehemaligen Residenzstadt Teschen in das polnische Cieszyn/Teschen und das tschechische Těšín im Jahr 1920 wurde auch die Straßenbahn über den Fluss Olza (Olse) eingestellt. Nun soll ein grenzüberschreitendes Stadterneuerungsprojekt die Spuren der einstigen k.u.k.-Bahn wieder sichtbar machen und ganz nebenbei auch die Stadtbilder von Cieszyn und Těšín aufhübschen. Die auf polnischer Seite gelegene historische Altstadt soll weitestgehend vom Autoverkehr befreit werden. Die ul. Głęboka wird als wichtigste Flaniermeile von Cieszyn in eine Fußgängerzone umgewandelt, der Altstadtmarkt künftig keine Parkmöglichkeiten mehr bieten.
Die Bahntrasse verlief ab 1911 über die ul. Głęboka vorbei am Markt und dem Teschener Schloss an der ul. Zamkowa über die Olsebrücke, um in der heute auf tschechischem Gebiet liegenden Vorstadt am Bahnhof der Kaschau-Oderberger Bahn zu enden. Bis heute sind auf dem Marktplatz Schienenreste erhalten geblieben. Głęboka, Markt und Zamkowa sollen einen neuen Straßenbelag erhalten, in dem der frühere Verlauf mit echten Schienen gekennzeichnet und der Standort zweier Haltestellen nachempfunden werden soll. An der ul. Zamkowa wird zudem die Replik einer historischen Teschener Straßenbahn als zusätzliche Attraktion aufgestellt. Im Rahmen des umgerechnet rund sechs Millionen Euro teuren Vorhabens wird auch das Dach des ehemaligen Grenzabfertigungspunktes an der Olse-Brücke begrünt und begehbar gemacht.
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