Kurz nach dem die Stürmerlegende Jan Furtok verstarb, erschüttert nun die nächste traurige Nachricht die polnische Fußballwelt. Heute ist der ehemalige Nationalspieler, Trainer und Assistent – Lucjan Brychczy. Die traurige Nachricht bestätigte sein Sohn, später auch Legia Warschau.
„Mit großem Bedauern informieren wir, dass in der vergangenen Nacht Herr Lucjan Brychczy, eine Legende von Legia Warschau und des polnischen Fußballs, verstorben ist. Ein Symbol der Treue zu den Vereinsfarben, eine große Autorität, eine Persönlichkeit, die über Generationen von Fans hinweg besonderen Respekt genoss. Er wurde 90 Jahre alt.“, schrieb der Herzensverein von Brychczy auf seiner Webseite.
Zuvor bestätigte sein Sohn den Tod des ehemaligen Stürmers und Trainers in einem Interview mit Przegląd Sportowy bestätigt. „Mein Vater ist leider an einer Lungenentzündung erkrankt. Er konnte sich davon nicht erholen. Er ist in der vergangenen Nacht von Sonntag auf Montag verstorben.“ – erklärte Ryszard Brychczy.
Lucjan Brychczy – Stürmerlegende von Legia Warschau
Lucjan Brychczy begann seine Fußballkarriere bei Pogoń Nowy Bytom und spielte später für Stal Łabędy (Gliwice). Seit 1954 war er untrennbar mit Legia Warschau verbunden und blieb dem Verein 18 Jahre lang treu. Als er sein letztes Ligaspiel für Legia absolvierte, war er über 37 Jahre alt.
Während seiner aktiven Laufbahn gewann Brychczy vier polnische Meistertitel und viermal den polnischen Pokal. Mit 182 Toren in 362 Spielen ist er der zweiterfolgreichste Torschütze in der Geschichte der polnischen Liga. Für Legia Warschau bestritt Brychczy zwischen 1954 und 1972 insgesamt 452 Spiele und erzielte dabei 226 Tore.
Auch auf internationaler Ebene beeindruckte er mit seinen Fähigkeiten. Mit Legia erreichte er in der Saison 1969/1970 das Halbfinale des Europapokals, scheiterte jedoch an Feyenoord Rotterdam. Trotz des Interesses großer europäischer Vereine war ein Transfer in der Volksrepublik Polen nicht möglich.
Für die polnische Nationalmannschaft absolvierte er 58 Spiele und schoss dabei 18 Tore. Er nahm an den Olympischen Spielen 1960 teil und war über Jahre hinweg ein fester Bestandteil des Nationalteams.
Er blieb seinem Herzensverein treu
Nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn blieb Brychczy Legia Warschau treu. Zunächst arbeitete er in der Nachwuchsabteilung und später als Trainer. Anschließend war er langjähriger Assistenztrainer. Im Jahr 2014 wurde er zum Ehrenpräsidenten des Vereins ernannt.
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums von Legia Warschau im April 2016 wurde im Stadion an der Łazienkowska-Straße eine Gedenktafel zu Ehren des legendären Spielers enthüllt.
Anerkennung und Auszeichnungen
Für seine Verdienste als Spieler und Trainer wurde Brychczy mit zahlreichen Ehrungen ausgezeichnet, darunter dem Offizierskreuz des Ordens Polonia Restituta. Im Jahr 2014 wurde er in den sog. „Klub Wybitnego Reprezentanta“ (Klub herausragender Nationalspieler) aufgenommen.
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