Lech Poznań muss noch mindestens ein Jahr auf die Champions League warten. Der Traum von der CL-Gruppenphase ist gleich nach der 1:5 Niederlage gegen Qarabağ im ersten Qualifikationsspiel geplatzt.
Die polnische Meisterschaft eröffnete den Weg
Lech Poznań bekam als frisch gebackener polnischer Fussballmeister die Möglichkeit, in der Qualifikation um die Champions League mitzuspielen. “Kolejorz” hat gleich in der ersten Runde einen ebenbürtigen Gegner bekommen – den mehrfachen Meister des „Feuerlandes“ – Aserbaidschan. In der FIFA-Rangliste liegt die Qarabağ-Mannschaft etwas höher als die Posener, dennoch war es schon vor dem Spiel zu erwarten, dass der Kampf sehr hart sein wird.
Ein vielversprechendes Ergebnis im ersten Spiel
Das erste Spiel fand am 5. Juli in Poznań/Posen statt. Die Polen wurden als Favoriten des Spiels gehandelt. Das Posener Stadion ist eine wahre Festung – nur 7 Tore in der Liga hat die Mannschaft in der Meistersaison kassiert. Das war mit Abstand die beste Bilanz in der gesamten Liga. Obwohl Lech nicht die dominierende Kraft im Spiel gegen Qarabağ war, gelang es ihnen, kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit ein Tor zu erzielen. Der Rechtsverteidiger Pereira passte in die Strafraummitte, wo Ishak auf den Ball lauerte und problemlos zum 1-0 einnetzte.. Qarabağ ist bekannt dafür, das Spiel zu dominieren, ihre Gegner direkt und skrupellos im Mittelfeld zu pressen und Schulter an Schulter um den Ball zu kämpfen. Daher war es eine großartige Leistung von den Posenern, das Ergebnis bis zum Ende des Spiels zu halten.
Die Geschichte war auf Seiten der Qarabağ-Mannschaft
Vor dem Rückspiel sorgte die Mannschaft von Trainer van den Brom dafür, dass alle Fußballfans in Polen Lust auf Rache bekamen, denn die Geschichte zeigte, dass der Meister von Aserbaidschan die polnischen Mannschaften mehr als einmal im internationalen Wettbewerb aus dem Rennen warf. Schmerzhafte Niederlagen mussten Wisła Kraków, Piast Gliwice und im Jahr 2020 der ehemalige polnische Meister Legia Warszawa hinnehmen.
Der Traum platze, noch bevor er begann
Der Anfang war für den Kolejorz göttlich. Fast direkt nach dem Anpfiff jubelten bereits die Posener und ihre Fans. Kristoffer Velde brauchte nur 19 Sekunden um ein Tor zu erzielen. Die Führung war eines der schnellsten Tore in der Geschichte der Europapokale. Die Freude der Fans von Lech hielt nicht lange an. Bereits in der 14. Minute erkämpfte sich der Brasilianer Kady den Ball und mit einem starken Schuss traf er zum Ausgleich. Weiter passierten Lech Fehler fast schon im Minutentakt. In der 42. Minute nach einem furchtbaren Patzer von Artur Rudko, musste Philipp Ozobic nur sein Bein strecken um das Tor zum 2-1 zu erzielen. Danach pfiff der Unparteiische zur Halbzeit.
Die zweite Hälfte sah für den polnischen Meister noch schlimmer aus. Beim Tor zum 3-1 patzte nicht Lech Poznań sondern der Schiedsrichter. Klar im Abseits schoss Kevin Medina den Ball in der 56. Minute ins Tor. Lech musste aufwachen und endlich guten Fußball spielen. Das erwünschte Comeback kam leider nicht zustande. Nach einem Ballverlust der Posener ließ das Duo Kady-Media dem Torwart von Lech keine Chance. Lech konnte sich nach dem Gegentor noch nicht einmal schütteln, da musste Artur Rudko zum 5. Mal hinter sich greifen. Das Spiel endete schließlich mit 5-1.
Kontroversen das Leitthema
Beim Tor zum 3:1 sahen alle das Abseits, aber das Tor zählte trotzdem? Das Fehlen des Videoassistenten machte sich bemerkt. Zum Nachteil für Posen hat der Schiedsrichter trotz des Abseits die Fahne nicht gehoben und der Treffer wurde anerkannt. Selbst der Trainer der Qarabağ-Mannschaft gestand: Das dritte Tor fiel aus dem Abseits. Laut dem polnischen Schiedsrichter Szymon Marciniak sollte der Unparteiische sogar zwei Tore aberkennen.
Das Abseitstor war nach dem Spiel nicht das einzige Diskussionsthema. Lech bekam in der ersten Halbzeit auch keinen Elfmeter wegen eines Fouls an Kristoffer Velde.
Dies ist jedoch nicht das Ende des Abenteuers im Europapokal
Lech Poznań hofft nun auf eine erfolgreiche Qualifikationsrunde in der Conference League. Der erste Gegner ist Dinamo Batumi. Das Heimspiel wird am 21. Juli und das Auswärtsspiel am 28. Juli ausgetragen. Um unter die 32 Mannschaften in der Gruppenphase der Conference League zu kommen, muss der Kolejorz drei Rivalen eliminieren.