Ersatzgeschwächt und mit vielen neuen und unerfahrenen Spielern – die polnische Handballnationalmannschaft beginnt das Turnier in Frankreich mit einer knappen Niederlage gegen Norwegen.
Die polnische Nationalmannschaft ist ein großes Fragezeichen. Mit vielen jungen, unerfahrenen Spielern reiste man nach Frankreich. Zuvor beendeten ihre Nationalmannschaftskarrieren Spieler, die jahrelang Garanten des Erfolgs waren darunter Slawomir Szmal oder Karol Bielecki. Verletzungsbedingt mussten zusätzlich Michal Jurecki, Piotr Wyszomirski, Kamil Syprzak und Mariusz Jurkiewicz absagen. Nun müssen andere das Ruder übernehmen. Was kann man sich von dieser umgebauten Mannschaft erhoffen? Das erste Gruppenspiel gegen die Norweger sollte Antworten auf diese Frage liefern.
Die Polen begannen mit tollen Abwehraktionen von Malcher und zwei Toren von Gebala. Doch bereits nach 6. Minuten konnten die Norweger egalisieren. Danach wurde die Partie ausgeglichener mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. Zwar machte Adam Malcher ein gutes Spiel im Kasten der Polen, doch seine Mannschaftskollegen konnten das nicht ausnutzen – Ofensivfouls und verlorene Bälle zeichneten das polnische Spiel.
Foto: S.Pillaud /France Handball 2017
Erst in der 23. Minute konnte sich die Mannschaft von Christian Berge auf zwei Tore absetzen, durch Treffer von Sander Sagosen und Magnus Jøndal. Die Polen kamen zurück dank Michal Daszek aber zur Pause lagen sie mit 10-12 hinten.
Nach dem Seitenwechsel merkte man den Willen bei Spielern von Dujshebaev. Malcher wehrte erst einen Siebenmeter ab und im Anschluss noch drei weitere Würfe der Norweger. Erst schaften die Polen ein 13-13 und wenig später 15-15. Aber immer wieder erzielten die Norweger die Führung, obwohl Malcher einige Chancen seinen Kollegen eröffnete, dass Blatt zu wenden.
Kurz vor Schluss wehrte der Tormann von Gwardia Opole seinen dritten Siebenmeter im Spiel ab doch seine Mannschaftskollegen konnten die Aktion nicht mit einem Treffer beenden. Das wurde eiskalt von den Norwegern ausgenutzt, die schnell konterten und wenig später durch einen weiteren Siebenmeter sich auf 22-20 absetzten und schließlich das Spiel für sich entscheiden konnten.
Am Samstag wartet mit Brasilien der nächste Gegner der Polen. Wenn sie die Gruppenphase überstehen wollen, muss ein Sieg her. Ansonsten wird es eng für die WM-Dritten von 2015.