Die 31-jährige Hammerwerferin brach ihre eigene Bestmarke und ließ den Konkurrentinnen keine Chance. Hinter ihrem Sieg steckt noch eine ganz besondere Geschichte.
Bereits im zweiten Anlauf knackte Wlodarczyk den Olympiarekord. Im dritten hat sie noch Mal nachgelegt und erreichte 82,29 Meter – neuer Weltrekord. Für Anita Wlodarczyk bereits der fünfte in ihrer Karriere. Die zweite Chinesin Zhang Wenxiu warf ihren Hammer auf 76,75 Meter, also 5,54 Meter kürzer als die Siegerin. Dritte wurde Sophie Hitchon und vierte die Deutsche Betty Heidler.
Olympische Goldmedaille, Weltrekord – der Wettbewerb meines Lebens. Nach dem ersten Wurf wusste ich bereits, dass es Gold wird. Im zweiten Durchgang bin ich dann aufs Ganze gegangen. Wahnsinn! – sagte sie kurz nach dem Sieg im TV-Interview.
Besonders an dem Triumph von Wlodarczyk – sie trug den Handschuh ihrer tragisch verstorbenen Freundin, Mannschaftskollegin und gleichzeitig ihres Vorbildes Kamila Skolimowska. Nach dem Rekord-Wurf fasste sich Wlodarczyk am Kopf, rannte zur Tribüne zu ihren engsten Verwandten und Freunden und zeigte auf den Wurfhandschuh von Skolimowska. Eine rührende Geste.
Vor 16 Jahren holte in diesem Handschuh Kamila Skolimowska die Goldmedaille in Sydney. 2012, drei Jahre nach dem tragischen Tod der Hammerwerferin (sie erlag in einem Trainingslager in Portugal an einem Blutgerinnsel) bekam Wlodarczyk den Handschuh und die Schuhe von Skolimowskas Vater geschenkt. In London brachten die Glücksstücke Silber-, und nun in Rio die Goldmedaille.
Anita Wlodarczyk hat mit den Eltern von Skolimowska ein sehr enges Verhältnis, besucht sie öfters. Der Vater von Kamila – Robert Skolimowski wartet immer auf Anita auf dem Flughafen mit Rosen. Ganz Rosen – 82 werden es diesmal – eine für jeden Meter, den sie geworfen hat.
Quellen: Polsat News / Eurosport / TVN