Das ist eine Leistung, die noch vor kurzem als unmöglich galt. Andrzej Bargiel, ein polnischer Skibergsteiger, ist für das Überschreiten menschlicher Grenzen bekannt. Er hat etwas erreicht, das bisher nur ein Traum war. Als erster Mensch der Welt bestieg er am 25. September den Mount Everest (8849 m ü. M.) und fuhr mit Skiern vom Gipfel bis zur Basis – alles ohne Sauerstoff.
Die entscheidende Phase des Gipfelsturms begann vom vierten Lager aus, das auf etwa 7900 Metern Höhe lag. Der Weg zum Gipfel war jedoch viel schwieriger als erwartet – frischer Schnee erschwerte das Freischaufeln des Weges, und die Zeit für den Aufstieg verlängerte sich erheblich.
Bargiel verbrachte 16 Stunden in der sogenannten Todeszone, also in einer Höhe von über 8000 Metern. Dort ist die Luft so dünn, dass der Körper allmählich aufhört zu funktionieren. Darüber hinaus verzichtete der Pole auf die zusätzliche Sauerstoffversorgung, was seine Leistung noch beeindruckender macht.

Bargiels historische Abfahrt vom Mount Everest
Auf dem Gipfel des höchsten Berges der Welt verbrachte Bargiel nur wenige Minuten. Es war Zeit, sich schnell auf den historischen Kongress vorzubereiten – einen Moment, der die Geschichte der Himalaya- und Hochgebirgsskifahrt für immer verändern sollte.
Der Start fand im Schatten eines Sonnenuntergangs unter extremen Bedingungen und mit wenig Zeit statt. Auf der Höhe des zweiten Lagers (ca. 6400 m ü. M.) brach die Nacht herein, was eine weitere sichere Navigation unmöglich machte. Bargiel blieb zum Übernachten stehen, um am nächsten Morgen seine Reise bergab fortzusetzen.
Das größte Hindernis stellte der Khumbu-Gletscher dar, der für seine zahlreichen Spalten und unvorhersehbaren Bedingungen bekannt ist. Bargiel überwand diesen Abschnitt in einem phänomenalen Stil ohne Seile und Handlauf und beendete seine Abfahrt auf Höhe der Basis.

Emotionen, Bedeutung und Inspiration
Nach Abschluss der Expedition konnte Andrzej Bargiel seine Emotionen nicht zurückhalten. „Das ist einer der wichtigsten Schritte in meiner Karriere. Der Abstieg vom Everest ohne Sauerstoff war für mich ein jahrelang gereiftes Traumziel. Ich wusste, dass die schwierigen Herbstbedingungen und die Führung der Abfahrt durch den Khumbu-Gletscher das größte Hindernis waren, dem ich mich stellen musste. Dank der Unterstützung von Red Bull und dem Team vor Ort wurde mein Traum endlich Wirklichkeit“, sagte er .Andrzej Bargiels Erfolg ist nicht nur ein sportlicher Triumph, sondern auch eine Inspiration für alle, die ihre eigenen Grenzen ausloten. Ein Pole hat erneut bewiesen, dass man mit Entschlossenheit, Leidenschaft und entsprechender Vorbereitung Hürden überwinden kann, die als unüberwindbar erscheinen. Seine Leistung wird für immer in die Geschichte des Welt-Himalaya- und Hochgebirgsskifahrens eingehen.

Quelle: onet
Fotos: facebook / Tatromaniak