Die Fans des niederländischen Vereins NAC Breda haben anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung ihrer Stadt durch polnische Soldaten unter dem Kommando von General Stanisław Maczek eine besondere Choreografie vorbereitet. Diese zierte die Tribünen während des Ligaspiels zwischen NAC Breda und RKC Waalwijk am Samstag. Die Story hinter dieser außergewöhnlichen Geste.
Ein Veteran als Ehrengast
Das Spiel begann mit einem symbolischen Anstoß des 101-jährigen Leutnants Eugeniusz Niedzielski, dem einzigen noch lebenden Veteranen, der an der Befreiung von Breda beteiligt war. Auf der Tribüne des Stadions prangte eine riesige polnische Flagge mit der Aufschrift „Pamiętamy“ (dt. „Wir erinnern uns“) sowie Porträts der Soldaten.
Luitenant Eugeniusz Niedzielski 🫡#NACpraat #NACrkc pic.twitter.com/sD2a6RCe1v
— NAC Breda 💛🖤 (@NACnl) October 26, 2024
Gedenken an General Stanisław Maczek
In Breda fanden im Vorfeld auch Zeremonien zum Gedenken an die Befreiung der Stadt statt, die durch das taktische Geschick von General Stanisław Maczek möglich wurde. Für die Bewohner von Breda ist er eine bedeutende Figur, die maßgeblich zur Befreiung der Stadt beigetragen hat. Seit vielen Jahren erweisen die Fans von NAC Breda dem polnischen General und seinen Soldaten regelmäßig ihren Respekt.
PAMIĘTAMY. Wij onthouden.
— NAC Breda 💛🖤 (@NACnl) October 26, 2024
Iedere letter gevuld met een beeld van de bevrijding. 80 jaar vrijheid in onze stad. Zij brachten het ultieme offer en daarvoor zullen wij ze altijd dankbaar blijven.
Maczek en zijn mannen streden voor iedere straat en dachten niet aan opgeven. Ze… pic.twitter.com/XigMybKYHe
So enstand die Legende von General Maczek
General Stanisław Maczek, eine herausragende Persönlichkeit der polnischen Geschichte des 20. Jahrhunderts, wurde 1892 geboren. Er war bereits am Ersten Weltkrieg beteiligt. Seine taktischen Fähigkeiten zeigte er vor allem während des Zweiten Weltkriegs. Nach der Teilnahme an der Verteidigungskampagne von 1939, die ihm das Goldene Kreuz des Ordens Virtuti Militari einbrachte, führte sein Weg über Frankreich nach Großbritannien. Im August 1944 landete er mit seinen Einheiten in der Normandie und nahm erfolgreich an Kämpfen gegen die Wehrmacht teil.
Die Befreiung von Breda: Ein präziser taktischer Sieg
Dank eines sorgfältig geplanten Umgehungsmanövers gelang es General Maczek, Breda ohne zivile Verluste zu befreien. Der Angriff erfolgte überraschend von Norden und Osten und nicht, wie von der Wehrmacht erwartet, von Westen. Die polnischen Einheiten stürmten die Stadt ohne Artillerieunterstützung, was zur Schonung der zivilen Gebäude und der historischen Architektur von Breda beitrug. Am 30. Oktober 1944 wurden die letzten Widerstandsnester ausgeschaltet, und die polnischen Soldaten wurden bei einem Defilee durch Breda von den Einwohnern enthusiastisch gefeiert.
Andenken, das ewig lebt
Die NAC-Fans würdigen das Heldentum von General Maczek und seiner Brigade jährlich mit verschiedenen Aktionen. Bereits in der Vergangenheit wurde das Stadion des Vereins für einen Tag nach ihm benannt. Anlässlich des 75. Jahrestags im Jahr 2019 wurde eine besondere Choreografie entworfen, die an seine Taten erinnerte.
Die Bedeutung von General Maczek für Breda und die Fans von NAC spiegelt sich nicht nur in der Umbenennung des Stadions wider. Auf Antrag von über 40.000 Einwohnern erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Niederlande. Bereits seit 1964 gibt es in der Stadt eine Straße, die seinen Namen trägt. Jeder polnische Soldat, der an der Befreiung teilgenommen hat, erhielt ebenfalls das Ehrenbürgerrecht von Breda.
Ein Museum für das Andenken an Maczek
In Breda befindet sich zudem ein Museum und eine Sammlung von Erinnerungsstücken aus dem Zweiten Weltkrieg sowie aus der Zeit der Befreiung von Breda beherbergt. Im Museum kann man u.a. die originale Uniform des Generals bewundern, welche seine Kinder spendeten.
General Stanisław Maczek wurde nach seinem Tod 1994 im Alter von 102 Jahren auf dem Militärfriedhof in Breda beigesetzt. Seine Erinnerung lebt in der Stadt fort und wird weiterhin von den Bewohnern und den Fans von NAC gepflegt.