Der polnische Meister und Pokalsieger verlor das Spiel in Lissabon mit 2-0. Nach dem Debakel im Auftaktspiel wurde dieses Ergebnis mit Erleichterung begrüßt. Warum eigentlich?
Jene, die an einen Punktgewinn oder sogar an einen Sieg der Warschauer geglaubt haben, müssten unverbesserliche Optimisten sein. Das Legia nur mit 2-0 verlor lag keinesfalls an einem guten Spiel der Warschauer, sondern einfach daran, dass Sporting in der zweiten Hälfte zwei oder drei Gänge zurückschaltete und aus der Begegnung eine Trainingspartie machte.
Legia begann die Partie engagiert und attackierte ihre Gegner von Beginn an. Doch sie hatten nur einen Hauch einer Torchance. Nach einer Ecke flankte Moulin, doch Nikolic verfehlte mit seinem Kopfball das Tor. Mit jeder abgelaufenen Minute wurden die Portugiesen besser. Der erste Weckruf für Legia kam in der 19. Minute – nach einer Ecke traf Gelson aus einer Meter Entfernung nur die Latte.
Sporting hatte ihre Hausaufgabe gemacht und wusste das Legia nach Standards sehr anfällig ist. Nach einer weiteren Ecke erzielte Bryan Ruiz die Führung für die Hausherren. Das Abwehrverhalten der Warschauer war wieder einmal katastrophal. Es sah tatsächlich danach aus, als ob Langil anstatt Ruiz seinen Mannschafskollegen deckte.
Der Führungstreffer hat seine Spuren hinterlassen und Legia wirkte plötzlich harmlos und geschockt. Sporting wollte mehr und drängte auf das 2-0. Die Warschauer konnten minutenlang nicht aus der eigenen Hälfte und teilweise aus dem eigenen Strafraum rauskommen. Der zweite Treffer war nur eine Frage der Zeit.
In der 37. Minute bekam Bas Dost ein perfektes Zuspiel von Adrien Silva und per Direktabnahme machte er sein Tor. Schuld am Treffer waren nicht nur die beiden Mann Decker – Rzezniczak und Hlousek, sondern auch Torhüter Malarz, der beim schwachen Schuss des Niederländers keinen guten Eindruck machte. Portugals Vizemeister hätte noch vor dem Pausenpfiff das 3-0 erzielen können, doch Malarz wehrte den Kopfball von Sebastian Coates ab.
In der zweiten Hälfte hatten die Portugiesen nicht mehr den Willen weiter Tore zu machen und gaben sich mit dem 2-0 zufrieden. Aber ganz ehrlich – Legia machte es ihnen auch nicht schwer. Keinen einzigen Schuss brachten die Warschauer aufs Tor von Rui Patricio. Eine gute Gelegenheit hatte Radovic, doch was er mit dem Ball machen wollte weiß er wohl selbst nicht.
Das 2-0 ist als Ergebnis sicherlich keine Schande für Legia, doch die bisherige Bilanz in der CL: null Punkte und eine 0-8-Tore-Bilanz lässt nicht gerade optimistisch auf die nächsten Begegnungen blicken, zumal noch die Partie gegen Real Madrid ansteht. Der Negativrekord von BATE Borissow ist immer mehr in Gefahr. Aussagen wie die von Kapitän Jakub Rzezniczak – Am Ende hatten wir nicht einmal die Kraft, um sie zu foulen – machen den Klassenunterschied zwischen den Top-Ligen und der Ekstraklasa mehr als deutlich.
Sporting Lissabon – Legia Warschau 2-0
Tore: 1:0 Ruiz (28.), 2:0 Dost (37.)
Aufstellungen:
Sporting Lissabon:
Patricio – Pereira, Rúben Semedo, Coates, Nascimento – A. Silva, W. Carvalho – Martins (76. Campbell), Ruiz (87. Petrovic), Zanaki (67. Markovic) – Dost
Legia Warschau:
Malarz – Bereszynski, Czerwinski, Rzezniczak, Hlousek – Jodlowiec, Moulin (86. Kopczynski) – Langil (46. Alexandrov), Radovic, Guilherme – Nikolic (60. Odjidja)