Polnische Desserts erobern die Welt. Erst kürzlich zeigte sich die New York Times begeistert von der polnischen „Karpatka“. Nun hat das Portal TasteAtlas.com gleich zwei polnische Kuchen ausgezeichnet. In der Rangliste der besten süßen Kuchen der Welt belegte der polnische Apfelkuchen, die Szarlotka, einen hervorragenden Platz. Noch besser schnitt der Sernik, der traditionelle polnische Käsekuchen ab – in der Kategorie der Käse-Desserts ließ er alle Konkurrenten hinter sich.
Polen galt im Gegensatz zu Frankreich oder England nie als Land der süßen Spezialitäten. Zu den bekanntesten Gerichten zählen das polnische Schnitzel, Piroggen oder Bigos – deftig, aber selten als raffiniert bezeichnet. Doch die polnische Küche beweist, dass sie durchaus feine Nuancen kennt. Ein Blick auf die Dessertkarte genügt, um zu erkennen, dass polnische Nachspeisen auch im internationalen Vergleich glänzen können.
Szarlotka und Sernik erobern das TasteAtlas-Ranking
TasteAtlas.com ist ein internationales Portal, das sich auf landestypische Küchen und Restaurants spezialisiert hat. Seit zehn Jahren veröffentlicht die Plattform Ranglisten der besten und schlechtesten Gerichte weltweit, bewertet nationale Küchen und stellt Produktkategorien wie Wurstwaren oder Desserts vor. Die Bewertungen basieren auf Nutzermeinungen und Abstimmungen.
In diesem Jahr präsentierte TasteAtlas mehrere süße Rankings, darunter die Liste der besten Kuchen der Welt sowie die der besten Käse-Desserts. In beiden Kategorien fanden sich polnische Klassiker ganz vorne wieder.
Die polnische Szarlotka erreichte Platz 4 unter den 50 besten Kuchen weltweit – noch vor beliebten Klassikern wie der amerikanischen Maple Cream Pie oder der italienischen Torta della Nonna.
Im Begleittext hob die Redaktion hervor, dass der Apfelkuchen in Polen in vielen regionalen Varianten vorkommt. „Es gibt unzählige Zubereitungsarten, meist wird sie jedoch aus Mürbeteig oder ähnlichem sowie gekochten oder rohen Äpfeln hergestellt“, heißt es in der Beschreibung. Zudem wird eine beliebte Variante erwähnt, die eine Schicht Baiser unter der Streuseldecke enthält. Auch andere Früchte wie Pfirsiche oder Birnen können verwendet werden. Beliebte Zusätze sind Rosinen oder gehackte Mandeln. Auffällig sei, dass die polnische Version – im Gegensatz zum amerikanischen Apple Pie – nicht zu süß ist.
Polnischer Käsekuchen auf Platz eins der Welt
Noch besser schnitt der polnische Käsekuchen, also Sernik, ab. Er belegte den ersten Platz im weltweiten Ranking der Käse-Desserts. Mit einer Bewertung von 4,5 von 5 Punkten übertraf der Kuchen bekannte internationale Spezialitäten wie die ägyptische Kunafa – ein Dessert aus knusprigen, mit Butter bestrichenen Kataifi-Fäden – oder dem amerikanischen Cheesecake aus New York.
„Der aus Polen stammende Sernik wird aus Eiern, Zucker und Quark hergestellt […]. Sein Ursprung reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück, als König Johann III. Sobieski das Rezept nach dem Sieg über die Osmanen bei Wien mitbrachte“, heißt es in der Beschreibung.
Heute existieren zahlreiche Varianten. Meist wird der Kuchen auf einer Mürbeteigbasis gebacken. Oft kommen Rosinen, Schokoladensauce oder Früchte hinzu. Eine der beliebtesten Versionen hat einen Biskuitboden und wird mit Gelee überzogen. Die Krakauer Variante erkennt man an dem charakteristischen Gittermuster auf der Oberfläche.
Die Autoren von TasteAtlas betonen, dass sich der polnische Käsekuchen durch seine besonders cremige Konsistenz und den feinen, ausgewogenen Geschmack auszeichnet – eine perfekte Verbindung von Tradition und moderner Backkunst.
Quelle: fakt
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