In der Woiwodschaft Kujawien-Pommern, genauer in der Ortschaft Pień, haben Archäologen eine faszinierende Entdeckung gemacht. Bei Ausgrabungen wurde ein Skelett einer Frau aus dem 17. Jahrhundert aufgespürt. Die örtlichen Bewohner hielten sie wahrscheinlich für einen Vampir, worauf die Gegenstände, mit denen sie begraben wurde, deuten.
Am 30. August hat das Forschungsteam unter der Leitung vom Prof. der Nikolaus-Kopernikus-Universität Toruń habilitierten Dr. Dariusz Poliński ein Grab aus dem 17. Jahrhundert entdeckt. Allen Anschein nach hielten die Ortsbewohner die begrabene Frau für einen Vampir. Darauf deuten die Sichel an ihrem Hals sowie ein Vorhängeschloss an einem Zeh am linken Fuß hin.
“Das ist das erste Mal, dass wir während der Forschungsarbeiten eine Sichel und ein Vorhängeschloss im gleichen Grab finden”, informierte die Pressesprecherin des Forschungsteams Magdalena Zagrodzka. Volkslegenden zufolge wurde diese Bestattungsart genutzt, um zu verhindern, dass die Blutsauger wieder zum Leben erwachen.
Interessant – die Vampirin bestattete man mit gebührenden Ehren. Laut Volkslegenden sollte die Sichel am Hals den Körper am Boden befestigen, eine ähnliche Funktion hatte das Vorhängeschloss am Zeh. Diese Symbole waren typisch für Vampirgräber, doch der dritte Gegenstand deutet auf einen hohen sozialen Status der Frau hin. Sie wurde nämlich mit seidener Kopfbedeckung mit silbernem oder goldenem Faden begraben.
Die Forscher werden demnächst eine Anthropologische- und eine DNA-Analyse des Körpers sowie auch möglicherweise eine Rekonstruktion des Gesichts durchführen. Ein Hinweis darauf, wieso die Bewohner die Tote für einen Vampir hielten, könnten ihre hervorstehenden Schneidezähne sein.
Bei anderen Ausgrabungen in der Ortschaft fanden die Forscher mehrere mittelalterliche Gräber, mit vielen wertvollen Gegenständen wie beispielsweise Silberschmuck, seidener Kleidung, Bronze-Schüsseln und Edelsteinen. Man vermutet, dass dieser Teil des Friedhofs für die Elite vorhergesehen war.
Quelle: Onet