“Es ist eine Sensation”, so wird über die Entdeckung in Schweidnitz/Świdnica in Niederschlesien gesprochen. Bauarbeiter haben in der Krypta unter dem Dom einen Durchgang zu einer weiteren Krypta gefunden. Man fand in ihr einen Zinn-Sarkophag aus dem 17. Jahrhundert.
“Seit einigen Monaten gibt es im Dom in Schweidnitz Bauarbeiten, die mit der Vorbereitung der Krypta verbunden sind, die eine Grabstätte für Bischöfe werden soll. Zu der außergewöhnlichen Entdeckung kam es während des Umbaus des ehemaligen Heizungsraumes”, informiert die Diözese Schweidnitz auf ihrer Internetseite.
Geheime Krypta
Während der Putz entfernt wurde, hat sich herausgestellt, dass sich hinter einer der Wände, unter der Kapelle der Drei Könige, ein weiterer Raum befindet, und darin ein Zinn-Sarkophag aus dem 17. Jahrhundert, der mit einer Polychromie verziert ist.
Laut dem lokalen Historiker Sobiesław Nowotny passen die auf den Gemälden dargestellten Elemente einer Kampfrüstung und die sich darin befindenden Elemente einer Offiziersausrüstung zu den historischen Übermittlungen darüber, wer dort bestattet wurde.
Historische Beschreibung
“Im Jahr 1935 haben die Deutschen alle Krypten, die sich an diesem Ort befinden, genau beschrieben. Deshalb wissen wir, dass der Sarkophag zum Grafen Georg von Schlick, einem österreichischen Offizier aus den Zeiten des Dreißigjährigen Krieges gehört. Laut der Inschrift des Grabs starb er am 1. November 1640 auf den Vorfeldern Hirschbergs/Jelenia Góra, welches durch die Kaiserlichen Truppen belagert wurde”, erklärte Nowotny.
Der Historiker glaubt, dass es nicht das Ende der Entdeckungen im Schweidnitzer Dom ist. Es gebe dort mehrere ähnliche Orte wie diesen. Unter dem Hauptaltar, in den Enden des nördlichen Kirchenschiffes sowie unter der Sankt-Johannes der Täufer-Kapelle”, listete Nowotny auf.
Geheime Geschichte des Doms
Die Entdeckung kommentierte ebenfalls der Bischof der Schweidnitzer Diözese. “Es ist eine riesige Überraschung, obwohl uns Historiker schon mehrmals über die Geheimnisse, die der Dom verbirgt, informierten. Ein Teil von ihnen wurde bereits dank der Renovierung des Hauptkirchenschiffes enthüllt, allerdings ist dies bestimmt noch nicht das Ende. Wir nehmen es als Herausforderung und Ansporn für mutige Fragen und Suche nach Lösungen zur Darstellung dieses außergewöhnlichen Erbes”, berichtete Bischof Marek Mendyk.
Quelle: RMF24