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Schlesische Steuerkataster des frühen 18. Jahrhunderts entdeckt!

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Rücken von Band XXX des Karolinischen Katasters
(Quelle: HKKNOS)

Steuerkataster sind eine sehr hilfreiche Quelle für Ahnenforscher, Regional- und Wirtschaftshistoriker. Deshalb ist es umso verwunderlicher, dass die im Staatsarchiv Breslau befindlichen 200 Bände des „Karolinischen Katasters“ aus dem Zeitraum von 1722 bis 1726 bisher noch nicht veröffentlicht wurden. Jetzt ist es jedoch einem regionalen Hobbyhistorikerverein, der Historischen Kommission für den Kreis Neustadt/OS e.V., gelungen, zwei der Bände komplett zu entziffern und in Form eines Buches der Öffentlichkeit vorzulegen.

Das Karolinische Steuerkataster wurde auf Anordnung Kaiser Karls VI. (1685 – 1740) angelegt, um das alte Steuerkataster aus dem 16. Jahrhundert zu ersetzen. Parallel sollte das Steuersystem in Schlesien modernisiert werden. So kam es von 1721 an zu einer Komplettaufnahme der Vermögensverhältnisse der schlesischen Bevölkerung. Deren Selbstauskünfte wurden dann in der Folgezeit durch sog. „Rektifikationskommissionen“ überprüft. Das Ergebnis waren mehrere hundert Bände detaillierter Aufzeichnungen über das besteuerbare Vermögen in Schlesien. Die einzelnen Bände des Karolinischen Katasters enthalten so z.B. für den „Rustikalbesitz“ der Bauern Angaben über die Höfe, den Acker- und Viehbesitz, örtliche Mühlen, Wälder und Teiche. Für die Städte sind Angaben zu den Hausbesitzern, ihren Gärten, landwirtschaftlichen Besitzungen oder ihrem bürgerlichen Gewerbe vorhanden.

 

Trotz dieser Fülle an interessanten Informationen zur Familien-, Regional- und Wirtschaftsgeschichte Schlesiens fand diese historische Quelle bisher kaum Beachtung. Es ist daher umso erfreulicher, dass nun zumindest ein kleiner Teil des umfänglichen Werkes aus dem Breslauer Staatsarchiv entziffert und veröffentlicht wurde. Etwa 10 Jahre haben mehrere Mitglieder der Historischen Kommission für den Kreis Neustadt/OS e.V. an der Entzifferung der Texte über 60 Dörfer aus der oberschlesischen Region um die Stadt Oberglogau (poln. Głogówek) herum gearbeitet. Jetzt legen Sie den ursprünglich in Tabellenform verfassten Text in Fließtextform unter dem Titel „Der Altkreis Oberglogau im Karolinischen Steuerkataster von 1722/26“ auf über 600 Seiten im Buchformat vor.

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Das Buch ist mit einer historischen Einführung in deutscher und polnischer Sprache sowie mehreren hilfreichen Registern versehen und kann beim Vorsitzenden der Historischen Kommission, Prof. Dr. Ralph Wrobel (ralph.wrobel@hkknos.de), zum Preis von 10,00 Euro plus Porto und Verpackung bestellt werden. Weitere Informationen zum Buch unter hkknos.eu.

 

Buch „Der Altkreis Oberglogau…“ (Quelle: HKKNOS)
Buch „Der Altkreis Oberglogau…“ (Quelle: HKKNOS)
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