Der Man-Booker-Preis geht erstmals nach Polen. Olga Tokarczuk ist für den Roman „Bieguni“ (Flights) gewürdigt worden.
Die polnische Schriftstellerin Olga Tokarczuk zusammen mit der US-amerikanischen Übersetzerin Jennifer Croft bekommen in diesem Jahr den Man-Booker-Preis für das Buch „Flights“. Vor allem der wundervolle Esprit, die Fantasie und die literarische Ausdruckskraft Tokarczuks überzeugte die Jury. Das Preisgeld von 50.000 Pfund (etwa 57.000 Euro) geht je zur Hälfte an die Autorin und Übersetzerin.
Das in 2007 veröffentlichte Buch ist eins der wichtigsten Werke der Autorin. Das Werk handelt über eine Splittergruppe der russisch-orthodoxen Kirche aus dem 18. Jh., deren Bekenner daran glaubten, dass mithilfe von ununterbrochener Reise und Bewegung man vor Satan fliehen kann. Dies ist ein Ausgangspunkt für das Bild der heutigen Gesellschaft und Welt, die sich ständig bewegt. In Deutschland wurde der polnische Titel “Bieguni” mit “Unrast” übersetzt.
Tokarczuk ist die erste aus Polen stammende Schriftstellerin, die diesen renommierten Literaturpreis bekommen hat. Nominiert war aber schon u.a. auch Stanisław Lem.
Foto: Twitter/ @ManBookerPrize