Seit fast 20 Jahren sammelt das Muzeum Sztuki Nowoczesnej (msn) bedeutende Kunstwerke der Gegenwart. Diese werden Besucher im Herbst 2024 im angemessenen Ambiente sehen können. Dann bekommt die Kunst der Moderne ihr neues Zuhause mitten im Herzen der polnischen Hauptstadt Warszawa (Warschau). Nur wenige Schritte von Zentralbahnhof und dem Kulturpalast entfernt, entsteht seit 2020 ein zukunftsweisender Neubau für die Sammlung.
Zusammen mit dem benachbarten Neubau des Teatr Rozmaitości (Theater der Vielfalt) wird das msn einen neuen städtebaulichen Akzent zwischen dem Świętokrzyski-Park und der Magistrale ul. Marszałkowska bilden. Die beiden im Geiste des Rationalismus konzipierten Bauwerke werden mit ihrer breiten und niedrigen, dabei schlichten kubischen Form ein Gegengewicht zum sozialistischen Zuckerbäckerstil des Kulturpalastes, wie auch zu den riesigen Glas- und Betonfassaden der neuen Wolkenkratzer-Architektur bilden.
Die Schwesterobjekte setzen zudem untereinander einen kontrastreichen Akzent: Während die Museumsfassade von Leichtheit getragen und in Weiß gehalten ist, kommt der Theaterneubau mit massiven Metallelementen ganz in Schwarz daher. Für den Entwurf beider Gebäude zeichnet das New Yorker Büro von Thomas Phifer verantwortlich. Aus dessen Feder stammen unter anderem das New York City Velodrome, das North Carolina Museum of Art und das Glenstone Museum in Potomac.
Mehr als 4.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche bei einer Gesamtfläche von 20.000 Quadratmetern wird das Museum für Moderne Kunst bieten. Zur Eröffnung plant die Einrichtung ein breites Programm mit kulturellen Veranstaltungen sowie die 16. Ausgabe des Festivals „Warschau im Bau“. Die Ausstellungsräume werden sich im ersten und zweiten Obergeschoss befinden. Panoramafenster sollen dort vollkommen neue Blicke auf die Warschauer Innenstadt ermöglichen.
Als besonderes Element wird das msn einen voll funktionsfähigen Nachbau des an der Weichsel legendären „Experimentalstudios des Polnischen Radios“ beherbergen. Das von Zofia und Oskar Hansen entworfene „Schwarze Zimmer“ diente dem Polnischen Radio von 1957 bis 2004 als Produktionsort für elektronische Musik, in dem neben bedeutenden einheimischen Künstlern wie Krzysztof Penderecki oder Elżbieta Sikora auch Gäste aus dem westlichen Ausland wie Franco Evangelisti oder Arne Nordheim tätig waren.
Infos zum neuen Kunstmuseum unter www.artmuseum.pl. Touristische Infos zu Warschau unter www.warsawtour.pl Touristische und kulturelle Informationen zu Polen beim Polnischen Fremdenverkehrsamt, www.polen.travel