Kartacze unter der koreanischen Lupe! Mikey Kim, der in Polen längst als Nationaler Feinschmecker (poln. degustator narodowy) bekannt ist, begeistert erneut das Internet. Diesmal probierte er Kartacze – eine regionale Spezialität aus Podlachien. Zuerst musste er laut lachen, dann war er hin und weg. “Das ist ein Hit!“, erklärte er begeistert. Besonders die Beilagen machten Eindruck.
Der aus Südkorea stammende Mikey Kim spricht fließend Polnisch und hat es sich zur Aufgabe gemacht, traditionelle polnische Gerichte zu testen. Auf seinem Teller landeten bereits so ungewöhnliche Klassiker wie Obstsuppe oder Nudeln mit Erdbeeren. Nun wagte er sich an Kartacze, also große Kartoffelklöße mit Fleischfüllung. Er kombinierte sie zum Dessert mit dem legendären Sękacz, einem schichtweise gebackenen Kuchen aus Nordostpolen.
Koreaner probiert Kartacze aus Podlachien
Kartacze, auch als Cepeliny bekannt, gehört zu den bekanntesten Gerichten der podlachischen Küche. Es sind große, aus rohen und gekochten Kartoffeln hergestellte Klöße, die mit gewürztem Hackfleisch gefüllt und traditionell mit knusprigem Speck und gebratener Zwiebel serviert werden.
Obwohl sie am häufigsten mit Podlachien in Verbindung gebracht werden, kennt man sie auch in anderen Regionen, wie z.B. in Großpolen, Schlesien und Masuren. Auf der masurischen Speisetafel trifft man sie oft zusammen mit anderen regionalen Spezialitäten wie Dzyndzałki (Piroggen gefüllt mit Buchweizen und Speck) oder Farszynki (gefüllte Kartoffelplätzchen).
Mikey probierte die klassische Version, reichlich mit Speck und Zwiebeln übergossen. Schon nach dem ersten Bissen konnte er sich ein Lachen nicht verkneifen und sagte begeistert:
„Also Mensch, das ist nicht nur ok, das ist ein Hit! Magie. Ich bin richtig sauer, dass ich das erst jetzt probiere. Und diese Zwiebeln und der Speck… Wahnsinn!“
Doch damit nicht genug. Der YouTuber wollte die polnische Spezialität in eine asiatische Variante verwandeln. Auf den Tisch kamen scharfer Meerrettich und Kimchi, der in Korea allgegenwärtige, fermentierte Kohl. Überraschenderweise passten die intensiven Aromen perfekt zusammen. Nach dem deftigen Essen folgte der Nachtisch, nämlich Sękacz, der berühmte „Baumkuchen“, ein Gebäck aus dem Nordosten Polens. „Mir gefällt das sehr!“, urteilte Mikey zufrieden.
Reaktionen der Internetnutzer
Unter dem Video entbrannte eine lebhafte Diskussion. Einige widmeten sich leidenschaftlich der Frage, ob Mikey tatsächlich echte Kartacze gegessen hatte. „Wenn das Kartacze sind, dann bin ich Koreaner!“, kommentierte jemand ironisch. Ein anderer schrieb: „Sieht aus wie die aus dem Supermarkt.“ Eine Nutzerin protestierte: „Das sind leider keine echten Kartacze. Echte bestehen aus einem Teig mit rohen und gekochten Kartoffeln, sind mit rohem Hackfleisch gefüllt und werden mit Pilzsauce serviert.“
Jemand anderes schlug vor, Mikey solle die Klöße mit Pilzsauce probieren. „Ein Freund aus Litauen hat mir mal geraten, sie am nächsten Tag in Scheiben zu schneiden, anzubraten und mit Pilzsauce zu übergießen – das war eines der besten Gerichte meines Lebens!“, schrieb der User el_presidente.
Auch frühere Erlebnisse des Koreaners wurden erwähnt. Eine Kommentatorin erinnerte an das Video, in dem Mikey Reis mit Äpfeln probierte. Ihm schmeckte das Gericht damals gar nicht. „Hat dir das wenigstens die Qual mit dem Reis wieder gutgemacht?“, fragte sie scherzhaft.
Während Mikey also von den polnischen Kartacze begeistert war, reagierten andere Ausländer weniger euphorisch. Eine Nutzerin aus Australien kommentierte: „Ich habe sie einmal für meine australischen Schwiegereltern gemacht. Sie konnten sie kaum essen, aber ich freue mich, dass es dir schmeckt. Das ist definitiv ein mutiges Gericht für Ausländer!“
Quelle: fakt
Foto: Screenshot Instagram/@mcmikeykim