Das Sammeln von Pilzen ist ein entspannendes Hobby und eine gute Ausrede, um einen Spaziergang zu machen und Zeit in der Natur zu verbringen. Im Herbst sind die polnischen Wälder voll mit essbaren Pilzen, sodass es auch eine Gelegenheit ist, aromatische Zutaten für Gerichte zu sammeln. Hier die 7 beliebtesten Pilzarten, die in polnischen Wäldern zu finden sind.
Bevor man jedoch Pilze sammeln in Polen geht, sollte man sicherstellen, dass man zwischen essbaren und ungenießbaren Arten unterscheiden kann. Hier eine Auflistung der beliebtesten Speisepilzarten in Polen, und die Grundregeln für das sichere Sammeln. Die wichtigste Regel ist aber: Wenn man sich nicht sicher ist, isst man ihn nicht!
Die beliebtesten Speisepilzarten in Polen
Der Gemeine Steinpilz (Boletus edulis) / Borowik szlachetny
Er wird auch Fichten-Steinpilz, Herrenpilz, Edelpilz oder regional Dobernickel genannt. Er ist einer der wertvollsten Pilze. Er charakterisiert sich durch seinen dicken Stiel, einen massiven Hut und ein fleischiges Fruchtfleisch. Man findet ihn in Nadel-, Laub- und Mischwäldern, aber am häufigsten wächst er unter Fichten (in mittelalten Beständen), also in Bergregionen. Sein Geschmack ist unschlagbar – er eignet sich hervorragend für Suppen, Soßen oder Marinaden.
Der Maronen-Röhrling (Imleria badia) / Podgrzybek brunatny
Ein sehr beliebter Pilz aus der Familie der Steinpilze, der auch Braunkappe genannt wird. Er ist in Nadel- und Mischwäldern zu finden, oft in der Nähe von Baumstümpfen, manchmal auch im Moos. Am häufigsten wächst er unter Kiefern und Fichten. Der Pilz zeichnet sich durch seinen braunen Hut und die gelblichen Röhren aus. Er ist kulinarisch vielseitig verwendbar und eignet sich gut zum Trocknen und Kochen.
Der Raufuß (Leccinum) / Koźlarz
Es gibt verschiedene Arten von Raufüßen, deren Farbe von orange bis braun reicht. Sie haben einen charakteristischen feinfelzigen Hut und einen relativ langen, faserigen Stiel mit feinen Schuppen. Man findet sie unter einer Vielzahl von Bäumen, häufig unter Birken und Pappeln. Sie eignen sich hervorragend zum Schmoren und als Beilage zu Rührei.
Der Butterpilz (Suillus luteus) / Maślak zwyczajny
Der Butterpilz, auch Butter-Röhrling genannt, hat einen glatten braunen Hut und sein Fleisch ist zart und schmackhaft. Er ist in Polen sehr verbreitet. Man findet ihn in Nadelwäldern, vor allem unter Kiefern, da er mit deren Wurzeln (Mykorrhiza) koexistiert. Häufig findet man ihn in jungen Kiefern. Vor der Zubereitung ist es ratsam, die Schale von der Kappe zu entfernen, da diese säurehaltig sein kann. Gut geeignet für Soßen und Marinaden.
Der echte Pfifferling (Cantharellus cibarius) / Pieprznik jadalny, kurka
Er ist auch als Eierschwamm oder Rehling bekannt. Der Pfifferling ist einer der am besten erkennbaren Pilze mit einer leuchtend gelben Farbe und einem spezifischen, intensiven Geruch. Er ist eine kosmopolitische Art, denn außer in der Antarktis ist er auf allen Kontinenten und auf vielen Inseln zu finden. In Polen ist er einer der am häufigsten vorkommenden Waldpilze. Er wächst oft in Gruppen von Laub- und Nadelwäldern, oft auf sandigen, sauren Böden, auch unter Fichten und zwischen Moosen. Er passt hervorragend zu Rührei und Fleischgerichten.
Der Edel-Reizker (Lactarius deliciosus) / Rydz, mleczaj rydz
Es ist ein essbarer Pilz, aber man muss besonders vorsichtig sein. Der Edel-Reizker, auch Echte Reizker genannt, ist ein markanter, orangefarbener Pilz mit fleischigem Hut und darunter liegenden Lamellen. Er wächst in Nadelwäldern und jungen Wäldern auf sandigen Böden. Er bildet eine Ektomykorrhiza mit Kiefern. Die Pilze werden wegen ihres ausgeprägten Geschmacks geschätzt und eignen sich hervorragend zum Braten und Marinieren.
Ähnliche Arten – sind sie essbar?
Die charakteristischsten Merkmale des Edel-Reizkers sind sein Vorkommen unter Kiefern, die ausgeprägte Riffelung des Hutes und die Grünfärbung der Milch und des Fleisches bei Beschädigung. Ähnliche Arten haben keine Milch oder ihre Milch nimmt eine andere Farbe an. Alle sind essbar, mit Ausnahme des Lärchen-Reizker, der nur unter Lärchen wächst und leicht giftig ist.
Dem Lärchen-Reizker ähnelt der Birken-Milchling (L. torminosus), der in den meisten europäischen Ländern als Giftpilz gilt. Er unterscheidet sich durch das Vorhandensein von Trichomen und einen brennenden Geschmack sowie seine weiße Milch.
Der Gemeiner Riesenschirmling (Macrolepiota procera) / Czubajka kania
Ein essbarer Pilz, aber besondere Vorsicht ist geboten. Er ist auch unter den Namen Parasol oder Riesenschirmpilz bekannt. Es handelt sich um eine Pilzart, die zur Familie der Champignons gehört. Er wächst an den Rändern von Laub- und Nadelwäldern sowie auf Waldlichtungen und Kahlschlägen, auf Wiesen, in Parks, auf lehm- und kalkhaltigen Böden. Die Hüte sind essbar. Da er ein starkes Aroma hat, wird er oft als Gewürzpilz verwendet. Die gebräuchlichste Zubereitungsart von Riesenschirmlingen ist das Panieren und Braten. Man kann die gebratenen Hüte auch mit Brot essen. Sie gelten als sehr schmackhaft.
VORSICHT!
Ungeübte Pilzsammler verwechseln den Riesenschirmling manchmal mit dem tödlichen Grünen Knollenblätterpilz, vor allem mit seinen weißen Varianten. Aus diesem Grund sammeln viele Pilzsammler ihn nicht. Es sind Fälle von schweren Vergiftungen mit dem Pantherpilz sowie mit Pilzen der Gattung Schirmlinge, die fälschlicherweise für Riesenschirmlinge gehalten werden, bekannt.
Merkmale von essbaren und giftigen Pilzen
Essbare Pilze haben ihre giftigen Doppelgänger, daher ist es nützlich, die grundlegenden Unterschiede zwischen ihnen zu kennen. Der Grüne Knollenblätterpilz wird zum Beispiel oft mit dem Grünling verwechselt. Zu den Unterschieden gehören die Farbe der Lamellen (beim Champignon sind sie dunkel, beim Fliegenpilz weiß) und der Geruch (giftige Pilze haben oft einen intensiveren, unangenehmen Geruch). Etwas weniger gefährliche Ähnlichkeiten (aber immer noch!) gibt es mit den bereits erwähnten Röhrlingen und Schirmlingen. Es ist immer eine gute Idee, einen Pilzatlas mit sich zu führen, um die gesammelten Arten sorgfältig zu prüfen.
Rezepte mit essbaren Pilzen
Gesammelte Speisepilze können in der Küche vielfältig verwendet werden. Man kann z.B. eine Steinpilzsuppe – eine klassische und aromatische Suppe auf der Basis von frischen oder getrockneten Steinpilzen – vorbereiten. Eine Pilzsauce mit Pfifferlingen ist eine tolle Beilage zu Fleisch oder Nudeln. Marinierte Pilze sind wiederum ein idealer Snack für den Winter, vor allem der rote Reizker oder Butterpilz
Pilzkalender
Nicht alle Pilze wachsen das ganze Jahr über, und der Ausschlag der Pilze hängt von den Wetterbedingungen ab. Hier sind die besten Zeiten für die Suche nach bestimmten Arten:
- Steinpilze und Braunkappen – hauptsächlich von August bis Oktober,
- Butterpilze – Juni bis Oktober (volle Fruchtkörperbildung im September)
- Pfifferlinge – von Juni bis November, hauptsächlich von August bis Oktober,
- Raufüße – Juli bis Oktober (volle Fruchtkörperbildung im August und September),
- Edel-Reizker – August bis November, vor allem Oktober und November,
- Riesenschirmlinge – von Juni bis November, vor allem im September und Oktober.
Wo kann man in Polen Pilze sammeln?
In Polen gibt es zahlreiche Wälder, die reich an verschiedenen Pilzarten sind. Zu den bekanntesten Orten gehören die Tucheler Heide / Bory Tucholskie, der Białowieża-Urwald / Puszcza Białowieska sowie die Wälder in den Karpaten und in Pommern. Es ist ratsam, abseits von stark befahrenen Straßen und verschmutzten Gebieten Pilze zu sammeln.
Quelle: outdoormagazyn