“Der Sächsische Palais ist ein symbolischer Endpunkt des Wiederaufbaus Polens nach dem Krieg. Aber es muss auch der Anfang, ein neues Kapitel für uns alle sein“, sagte Polens Kulturministerin Marta Cienkowska. In den kommenden Tagen sollen die Arbeiten zur Wiederherstellung des Sächsischen Palais, die bereits vor vier Jahren geplant wurden, beginnen.
Der Sejm verabschiedete vor vier Jahren ein Gesetz zur Wiederherstellung des Sächsischen Palais auf dem Piłsudski-Platz in Warszawa / Warschau. Die Arbeiten begannen kurz darauf, und in der Nähe des Grabmals des Unbekannten Soldaten begannen die Ausgrabungen.
Außerhalb der Baugruben tut sich jedoch nichts. Deswegen haben die Polen die Hoffnung verloren, dass das berühmte Gebäude jemals wieder aufgebaut wird.
Die Arbeiten am Sächsischen Palais beginnen
Das Kulturministerium soll in den nächsten Tagen bekannt geben, dass die Firma Pałac Saski die lang erwarteten Verhandlungen über einen Vertrag zur Gestaltung des Komplexes der Westseite des Piłsudski-Platzes mit dem Architekturbüro WXCA beginnt, welches den Wettbewerb für den Wiederaufbau-Entwurf gewonnen hat.
“Die wichtigsten Termine des geplanten Wiederaufbauplans sind derzeit nicht gefährdet. Wir hoffen, den Vertrag für die Erstellung des Bauplans bald, im Herbst dieses Jahres, aushandeln zu können. Im Jahr 2027 sollten wir den Generalunternehmer auswählen. Im Jahr 2030 werden die Gebäude stehen.” – so Marcin Rembacz, Direktor der Kommunikationsabteilung der Gesellschaft Pałac Saski.
Das Sächsische Palais wird wieder aufgebaut
Auch Kulturministerin Marta Cienkowska sprach von der Wiederherstellung und betonte, dass der Wiederaufbau des Sächsischen Palais nicht nur aus städtebaulichen, sondern auch aus symbolischen Gründen wichtig sei. “Der Sächsische Palast ist ein symbolischer Endpunkt des Wiederaufbaus Polens nach dem Krieg. Aber es muss auch der Anfang, ein neuer Aufbruch für uns alle sein. Wir möchten, dass er eine öffentliche Einrichtung für Polen ist. Aber auch für die immer zahlreicheren Touristen, die unser Land besuchen”, sagte sie am Mittwoch.
Im wiederaufgebauten Sächsischen Palais sollten ursprünglich staatliche Institutionen wie der Senat oder das Amt der Woiwodschaft Masowien ihren Sitz haben. Es stellt sich jedoch heraus, dass die Verwendung der Gebäude des Komplexes ebenfalls anders aussehen kann. Die Kulturministerin kündigte an, dass Konsultationen über die Verwendung dieses Palastes, des Palais Brühl und drei Häuser an der Königstraße beginnen. Das Ergebnis der Konsultationen soll im Januar vorliegen.
Sächsische Palais – Kurze Geschichte
Der Sächsische Palais entstand durch den Ausbau des im 17. Jahrhundert errichteten Palastes von Jan Andrzej Morsztyn. Es erfuhr im Laufe der Jahrhunderte mehrfache Umbauungen. In der Zeit der Zweiten Republik Polens nutzte der Generalstab der polnischen Armee den Palast als Sitz. Den benachbarten Brühl-Palast nutzte das Außenministerium.
Während des Zweiten Weltkriegs besetzte die Wehrmacht den Sächsischen Palais. Ab 1940 benannten die deutschen Behörden den Platz, auf dem er stand, vorübergehend in Adolf-Hitler-Platz um. Am 28. Dezember 1944 sprengten die sich aus Warszawa / Warschau zurückziehenden deutschen Truppen den Sächsischen Palast in die Luft. Nur Teile der Kolonnade mit dem Grabmal des Unbekannten Soldaten blieben erhalten.
In den Jahren 2006-2008 führten die Behörden von Warszawa / Warschau archäologische und architektonische Untersuchungen durch. Im Jahr 2007 legten Archäologen einen Teil der historischen Keller des Palastes frei und trugen sie in das Denkmalregister ein. Danach stellte die Stadt die Investitionen ein und verwendete das Geld für andere Projekte, darunter den Bau der Brücke Maria Skłodowska-Curie. Später schüttete man die Keller wieder zu.
Quelle: polsatnews
Foto: facebook / Nowa Warszawa