Die Flut hat nicht nur Privathäuser, Gaststätten oder Hotels zerstört, sondern auch viele historische Stätten. Das Nationalinstitut für Kulturerbe in Polen schätzt noch die Schäden, doch mit bloßem Auge sieht man, dass sie enorm sind. Die Liste der Orte, die betroffen sind, ist lang.
Zu den touristisch attraktiven Orten, die am stärksten von der Flut betroffen waren, gehören Kłodzko / Glatz, Stronie Śląskie / Seitenberg und Lądek-Zdrój / Bad Landeck.
Das Glatzer Kloster
In Kłodzko / Glatz wurde unter anderem das Franziskanerkloster, dessen charakteristischer Barockbau 1731 errichtet wurde, überflutet. „Das Wasser stand bis unter die Decke des Klosters, vom Pfarrgebäude ist nur noch das Dach zu sehen, die Klostermauer wurde von der Strömung des Flusses zerstört“, hieß es am Sonntag (15. September) auf Facebook.
„Das Wasser hat damit fast den gleichen Stand wie beim Jahrtausendhochwasser 1997 erreicht. Unsere Mitbrüder sind in Sicherheit. Mithilfe der Pfarrangehörigen brachten sie Wertvolles in die höheren Stockwerke des Klosters. Sie haben Vorräte an Lebensmitteln und Wasser. Diese sollten für die nächsten Tage reichen“.
Die Johannesbrücke in Bad Landeck
Die Brücke in Lądek-Zdrój / Bad Landeck wurde schwer beschädigt. Sie war das Wahrzeichen der Stadt. Obwohl die Brücke das Hochwasser von 1997 überstanden hat, erwies sich die diesjährige Welle, die über den Fluss Landecker Biele schwappte, als zu mächtig. Ein Teil des Bauwerks wurde vom Wasser unterspült. Die Skulptur des Denkmalpatrons wurde vermutlich demontiert und vor der Katastrophe gesichert.
Wie der Landkreis Kłodzko / Glatz auf seiner Homepage mitteilt, ist die Brücke des Hl. Johannes ein historisches Bauwerk, das 1565 errichtet wurde und nicht nur eine Kommunikationsfunktion hatte, sondern auch eines der wertvollsten Baudenkmäler in Lądek Zdrój / Bad Landeck und der gesamten Region war.
Kapelle in Stronie Śląskie / Seitenberg
In Stronie Śląskie / Seitenberg wiederum wurde die barocke Kapelle des Hl. Onufried zerstört. Sie liegt am Fuße des Berges Krzyżnik im Glatzer Schneegebirge und gehört zum ehemaligen Hofkomplex. In der Nähe befindet sich der Weg zur Bärenhöhle in Kletno / Klessengrund, die von Touristen gerne besucht wird.
Dieser Verlust schmerzt besonders, weil die Kapelle vor zehn Jahren komplett renoviert wurde. Und aus der verfallenen Bauruine wurde eine wahre Perle, die nicht nur Touristen, sondern auch junge Paare anzog. Die Renovierung kostete zwei Millionen Zloty und konnte mit Mitteln der Europäischen Union realisiert werden.
Gärten des Schlosses Kamenz
Das Hochwasser verschonte glücklicherweise das Schloss selbst, aber der Schloss- und Parkkomplex, insbesondere der barocke Abtgarten, der erst im April und Mai wieder für Besucher geöffnet wurde, hat gelitten.
“In den Gärten konnte man schöne Beete, Kräuter, rekonstruierte Skulpturen und Pflanzen aus verschiedenen Ecken der Welt bewundern, die gerade erst begonnen haben, in unserem Land heimisch zu werden. Die Touristen konnten sich inmitten der wunderschönen Natur erholen. Leider wurde alles durch das Wasser zerstört. Da viele von Ihnen sich nach dem Zustand unserer Anlage erkundigten, wollten wir diese traurige Information teilen“, heißt es in einer Mitteilung.
Quelle: turystyka.wp