Polen befindet sich auf dem Weg zu einer schweren demografischen Krise, mit einem vom GUS prognostizierten Rückgang der Bevölkerung auf 30,9 Millionen bis 2060.
Seit vielen Jahren ist der Rückgang an Geburten und eine alternde Bevölkerung zu beobachten. Im Jahr 2023 betrug die Einwohnerzahl Polens 37 635 000, was einem Rückgang um 131 000 gegenüber 2022 entspricht.
Seit 2012 ist in Polen jedes Jahr ein Bevölkerungsrückgang zu verzeichnen, mit Ausnahme des Jahres 2017, in dem ein leichter Anstieg zu sehen war. Seit 2013 ist das natürliche Wachstum in Polen im Minus, was bedeutet, dass die Zahl der Todesfälle die der Geburten übersteigt.
Die demografischen Prognosen für Polen sind nicht optimistisch. “Es wird erwartet, dass im Jahr 2060 die Zahl der Bevölkerung des Landes 30,9 Millionen betragen wird“, sagte GUS in der April-Studie. Die Bevölkerung wird in den meisten Regionen kleiner werden, mit Ausnahme von Warschau/Warszawa, wo ein Bevölkerungswachstum von ca. 95.000 auf 3,4 Millionen prognostiziert wird, was mit einem Bevölkerungszustrom zusammenhängt.
Osten Polens ist am stärksten von der Entvölkerung betroffen
Der größte Rückgang in Zahlen wird in den Regionen Świętokrzyskie/Heiligkreuz, Lublin, Opole/Oppeln, Warmińsko-Mazurskie/ Ermland-Masuren und Łódź / Lodz prognostiziert. Auf der anderen Seite wird der geringste Bevölkerungsrückgang zwischen 2025 und 2060 für die Region Pomorskie / Pommern erwartet.
GUS prognostiziert, dass die Bevölkerung Ostpolens im Jahr 2060 5,8 Millionen betragen wird, verglichen mit 7,7 Millionen im Jahr 2025. Der größte Bevölkerungsrückgang wird in den Regionen Lublin und Podkarpackie / Karpatenvorland erwartet.
Der GUS-Bericht weist darauf hin, dass die Prognosen einen jährlichen Rückgang der natürlichen Wachstumswerte zwischen 2025 und 2060 anzeigen. “Es wird davon ausgegangen, dass es einen deutlichen Rückgang der Zahl der Geburten geben wird – auf etwa 225 tausend im Jahr 2060 (d. h. fast 25 Prozent weniger als 2025)”, betonen die Autoren des Berichts.
Die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter sinkt
Den Prognosen zufolge wird die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter 2060 in Polen bei ca. 15 Millionen, verglichen mit 21,7 Millionen im Jahr 2025 betragen. Der Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter soll in allen Regionen Polens beobachtet werden, aber der größte in den folgenden:
- Śląsk / Schlesien (ca. 1,0 Mio. bis ca. 3,3 Mio.);
- Łódź / Lodz (um ca. 560 Tausend bis ca. 1,8 Millionen);
- Lublin (um etwa 505 Tausend bis etwa 1,5 Millionen).
Gleichzeitig wird mit einem Anstieg der Bevölkerung im postproduktiven Alter gerechnet, d. h. bei Frauen ab 60 Jahren und bei Männern ab 65 Jahren. Laut GUS wird die Bevölkerung im postproduktiven Alter 2060 in Polen ca. 11,0 Mio. gegenüber fast 9,0 Mio. im Jahr 2025 betragen.
Die GUS geht davon aus, dass ab 2052 auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter mehr als 100 Personen im nicht erwerbsfähigen Alter kommen werden. Im Jahr 2060 werden auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter 105 Personen im nicht erwerbsfähigen Alter kommen.
Zwischen 2025 und 2060 wird der Bevölkerungsalterungsquotient, d. h. der Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung voraussichtlich erheblich ansteigen. 2025 wird sie 20,9 % und 2060 32,6 % betragen.
Quelle: onet