Im Nordhafen von Gdańsk / Danzig ist der Vertrag für den Ausbau des Naftoport-Terminals unterzeichnet worden. Das Projekt umfasst den Bau der sechsten Umschlagposition „W“, die für die größten Tankschiffe der Welt ausgelegt ist. Nach Angaben des stellvertretenden Infrastrukturministers Arkadiusz Marchewka handelt es sich um „eine der größten Energieinvestitionen in Polen“.
Vertrag für neues Ölterminal unterzeichnet
Im Kapitanat des Nordhafens in Gdańsk / Danzig wurde der Vertrag mit dem Generalunternehmer für den Ausbau des Naftoport-Terminals sowie des Nordkais geschlossen. Das Vorhaben sieht den Bau einer neuen, sechsten Verladeposition für Kraftstoffe vor.
Der Vorstandsvorsitzende von Naftoport, Daniel Betke, erinnerte daran, dass der Ölterminal vor vier Jahren noch 12 bis 13 Millionen Tonnen Rohöl umschlug. Heute seien es rund 40 Millionen Tonnen – eine Menge, die bereits an den operativen Kapazitätsgrenzen liege. Für die betriebliche Effizienz, Ausfallsicherheit und Risikominderung sei daher der Bau eines zusätzlichen Liegeplatzes notwendig.
Betke betonte, dass die neue Position „W“ universell einsetzbar sein werde. Sie könne alle Tankschiffe bedienen, welche die Ostsee erreichen können – einschließlich der größten Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 15 Metern, für die die dänischen Meerengen die Einfahrt zulassen.
Beitrag zur Energiesicherheit Polens
Der stellvertretende Energieminister und Regierungsbeauftragte für strategische Energieinfrastruktur, Wojciech Wrochna, hob zwei wesentliche Aspekte des Projekts hervor.
Zum einen erhöhe der Ausbau unmittelbar die Energiesicherheit Polens. Zum anderen stärke die Zusammenarbeit mit dem polnischen Generalunternehmer die nationale Wirtschaft und die Wettbewerbsfähigkeit polnischer Unternehmen.
Steigende Nachfrage und strategische Bedeutung
Infrastruktur-Vizeminister Marchewka wies darauf hin, dass im vergangenen Jahr 489 Schiffe im Naftoport abgefertigt wurden und fast 40 Millionen Tonnen Rohstoffe umgeschlagen wurden. Diese Zahlen hätten die Entscheidung für weitere Investitionen bestätigt, welche die energetische Souveränität des Landes zusätzlich stärken.
Auch die Vorstandsvorsitzende der Hafenbehörde Gdańsk / Danzig, Dorota Pyć, unterstrich den wachsenden Rohstoffbedarf des Landes. In den vergangenen Jahren sei der Anstieg klar sichtbar gewesen. Der neue Liegeplatz ermögliche es zudem, Wartungsarbeiten an anderen Positionen mit geringeren Risiken durchzuführen.
Technische Spezifikationen des neuen Liegeplatzes „W“
Die Position „W“ wird das sechste Umschlagterminal im Naftoport und das zweite, welches für die weltweit größten Tanker der Klasse VLCC (Very Large Crude Carrier) geeignet ist. VLCC-Schiffe überschreiten 300 Meter Länge und erreichen einen Tiefgang von bis zu 15 Metern.
Das Projekt umfasst:
- Bau eines neuen Kais,
- Rohrleitungsbrücken,
- technische Infrastruktur,
- Zufahrtsstraßen,
- Umweltschutz- und Sicherheitssysteme.
Die Umschlagskapazität des neuen Liegeplatzes des Ölterminals soll rund 9 Millionen Tonnen jährlich betragen. Er soll vier große Tankschiffe gleichzeitig bedienen und so die Umschlagszyklen deutlich verkürzen.
Kosten, Finanzierung und Zeitplan
Die Investition ist ein gemeinsames Projekt von Naftoport und der Hafenbehörde Gdańsk / Danzig. Die Gesamtkosten betragen rund 455 Millionen PLN.
- Anteil Naftoport: ca. 239 Mio. PLN
- Anteil Hafenbehörde (ZMPG): ca. 216 Mio. PLN
Der Abschluss der Bauarbeiten und der Beginn des Umschlagsbetriebs sind für das zweite Halbjahr 2028 geplant. Generalunternehmer ist die Firma Doraco.
Rozpoczynamy jedną z największych inwestycji energetycznych w Polsce!
— Arkadiusz Marchewka (@A_Marchewka) November 13, 2025
Rozbudowujemy Naftoport, czyli nasz terminal do importu i eksport paliw znajdujący się w Porcie Gdańsk.
Nowe stanowisko „W” będzie miało zdolność przeładunkową na poziomie 9 mln ton rocznie. Dzięki niemu… pic.twitter.com/QZOM4fctTY
Quelle: BI
Foto: X / @A_Marchewka
