Ein Aufruf im Internet – und ganz Polen hilft einem Obstbauern

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Ein Obstbauer aus der Nähe von Wrocław / Breslau stand plötzlich vor einem finanziellen Desaster. Als ein unehrlicher Geschäftspartner ihn mit 11 Tonnen Pflaumen und offenen Forderungen in Höhe von 36.000 Złoty zurückließ, schien seine Welt zusammenzubrechen. Aber dann geschah ein kleines Wunder. Ein Facebook-Beitrag sorgte dafür, dass sich kilometerlange Schlangen vor seinem Bauernhof bildeten. Das ganze Land sah, welche Kraft das Internet haben kann – wenn Menschen zusammenhalten.

11 Tonnen Pflaumen und riesige Schulden

Der Landwirt Damian aus Węgrzynów / Pflaumendorf bei Trzebnica / Trebnitz blickte auf die Früchte seiner einjährigen Arbeit und fühlte, wie ihm der Boden unter den Füßen weggezogen wurde.

Eine Großbestellung von 11 Tonnen Pflaumen sollte den Höhepunkt der Saison markieren. Er investierte seine gesamten Ersparnisse und bezahlte 6.000 Zloty Lohn für die Erntehelfer. Doch der Geschäftspartner, der die Früchte abnehmen sollte, verschwand. Er nahm weder das Telefon ab, noch holte er die Ware ab.

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Die Situation war katastrophal: 11 Tonnen Obst drohten zu verderben, und der Verlust belief sich auf 36.000 Zloty. Ein Schlag, der alles hätte zerstören können.

„Liebe Leute, wir brauchen eure Hilfe!“

In seiner Verzweiflung veröffentlichten Freunde von Damian einen bewegenden Aufruf im Internet. Die Regeln waren einfach: Pflaumen abholen, „so viel bezahlen, wie man möchte“, oder „kostenlos nehmen, wenn man in einer schwierigen Lage ist“. Es ging nicht um Geld, sondern darum, die Früchte und die Arbeit eines Menschen zu retten. Der Appell endete mit den Worten: „Ich glaube an die Kraft der Menschen und ihre Herzen“.

Die Nachricht verbreitete sich rasant in einer Facebook-Gruppe. Innerhalb weniger Stunden teilten tausende Menschen den Beitrag. Das Internet, oft als Ort des Hasses missbraucht, zeigte seine schönste Seite. Eine echte Rettungsaktion begann.

Węgrzynów / Pflaumendorf im Ausnahmezustand

Am Samstag übertraf die Reaktion alle Erwartungen. Das kleine Dorf bei Wrocław / Breslau erlebte einen Ansturm, den niemand je gesehen hatte. Vor dem Hof bildeten sich Menschenmassen, und die Autoschlange zog sich durch das ganze Dorf. Besucher kamen nicht nur aus Niederschlesien, sondern auch aus anderen Teilen Polens. „Ich sehe Damian fast jeden Tag. Er arbeitet von früh bis spät. Und so lange ich hier wohne, habe ich Węgrzynów / Pflaumendorf noch nie so voll erlebt“, kommentierte ein Nachbar erstaunt.

In den sozialen Netzwerken tobte die Begeisterung: „Mit dem Volk ist es noch nicht so schlimm, wie man immer denkt“, schrieb ein Nutzer. „Wie kann man da nicht an Solidarität glauben?“, ergänzte ein anderer. Selbst ein lokaler Stadtrat, Damian Żurawski, berichtete live: „Auf dem Hof in Węgrzynów / Pflaumendorf passiert etwas Außergewöhnliches. Jeder zahlt, unterstützt den Bauern und zeigt ihm, dass seine Arbeit Sinn hat.“

Damian war überwältigt. Sein Telefon glühte förmlich. „Ihr seid unglaublich! Die Anzahl an Nachrichten und Anrufen hat gestern mein Telefon und Facebook fast zum Explodieren gebracht.“ Am Ende des Tages, kurz nach 17 Uhr, waren alle Pflaumen verkauft.

Mehr als nur Pflaumen

Diese Geschichte ist mehr als der Verkauf von Obst. Sie zeigt, dass Menschen in Polen zusammenstehen können, wenn jemand in Not ist. Tausende Fremde halfen, um das Lebenswerk eines Mannes zu retten.

„Inmitten all der Toxizität, KI und allgegenwärtigen Dummheit freue ich mich, dass es noch solche Aktionen gibt. Genau dafür wurde das Internet geschaffen“, schrieb ein Nutzer – und fasst perfekt zusammen, was in Węgrzynów / Pflaumendorf geschah.

Damian selbst rettete nicht nur seine Finanzen, sondern gewann etwas viel Wertvolleres zurück. Mit zitternder Stimme bedankte er sich bei allen: „Ich möchte jedem danken. Denjenigen, die auch nur ein Kilo gekauft haben. Denjenigen, die von weit her kamen. Denjenigen, die ein paar freundliche Worte geschrieben und geteilt haben. Jede Geste hat eine enorme Bedeutung gehabt.“

Quelle: wydarzenia.styl

Foto: facebook / Wrocławski Reporter

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