Das neue Museum für zeitgenössische Kunst in Warschau / Warszawa zieht seit seiner Eröffnung im Herbst 2024 ein großes Publikum an. Innerhalb von zehn Monaten besuchten bereits rund 600.000 Menschen den strahlend weißen Neubau im Herzen der polnischen Hauptstadt.
Ein Neubau mit Signalwirkung
Das Muzeum Sztuki Nowoczesnej (MSN) wurde Ende Oktober 2024 eröffnet. Es liegt unweit des Kulturpalastes und gilt als eines der wichtigsten neuen Kulturprojekte der Stadt. Auf etwa 5.000 Quadratmetern verteilen sich vier großzügige Galerien. Gezeigt wird Kunst von der Nachkriegszeit bis heute.
Das futuristische Gebäude ist nicht nur architektonisch ein Blickfang, sondern auch ein Magnet für Kunstliebhaber. Der enorme Besucherandrang zeigt, dass Warschau / Warszawa mit dem MSN einen neuen kulturellen Anziehungspunkt gewonnen hat.
Neuorganisation der Hauptausstellung
Die Hauptausstellung „Unständige Ausstellung“ wird derzeit neu konzipiert. Sie zieht in den ersten Stock um und soll künftig noch stärker die Sammlung des Hauses präsentieren. Währenddessen rücken zwei Sonderausstellungen mit internationaler Relevanz in den Vordergrund.
„Dieser Planet ist bereits besiedelt“
Noch bis zum 16. November läuft die Ausstellung „Dieser Planet ist bereits besiedelt“. Das Krakauer Künstlerkollektiv „Salzspeicher“ thematisiert darin den Kampf um den Erhalt seiner Ateliers in einem historischen Salzlagerhaus.
Im Zentrum stehen Flöße, die zu Kunstwerken umgestaltet wurden. Mit ihnen machten die Künstler öffentlich auf ihre prekäre Situation aufmerksam. Die Ausstellung dokumentiert, wie Kunst auch ein Mittel des zivilgesellschaftlichen Widerstands sein kann.
Kiewer Biennale in Warschau / Warszawa
Von Anfang Oktober 2025 bis zum 18. Januar 2026 präsentiert das MSN die 6. Kiewer Biennale „Naher Osten, ferner Westen“. Die Schau ist Teil des europäischen Museumsverbunds L’Internationale. Gezeigt werden zehn neue Auftragswerke sowie Leihgaben aus internationalen Sammlungen.
Beteiligt sind renommierte Künstler wie Tolia Astakhishvili, Dana Kavelina, Hito Steyerl, Ali Cherri und Daria Toukan. Ihre Werke setzen sich mit Krieg, Besatzung und ethnischen Säuberungen auseinander – Themen, die durch den russischen Angriff auf die Ukraine und die Eskalationen im Nahen Osten besonders aktuell sind.
Internationales Kulturzentrum
Mit den neuen Ausstellungen positioniert sich das Muzeum Sztuki Nowoczesnej als Ort, an dem Kunst, Politik und Gesellschaft in einen intensiven Dialog treten. Warschau / Warszawa gewinnt dadurch nicht nur architektonisch, sondern auch inhaltlich ein Kulturzentrum von internationalem Gewicht.
Quelle: polen.travel