In Dziemiany / Dzimianen in der Kaschubei wird nach dem legendären Bernsteinzimmer gesucht. Wie der Initiator der Aktion, Jan Delingowski, in einem Gespräch erklärt, hat ein Forscherteam der AGH Wissenschaftlich-Technischen Universität in Kraków / Krakau eine große, deutliche Anomalie auf dem Gelände des ehemaligen SS-Übungsplatzes festgestellt. Der Denkmalpfleger hat die Genehmigung für weitere archäologische Untersuchungen erteilt.
Der Initiator der Suche ist der ehemalige Funkmann der Handelsflotte, Jan Delingowski. Er sucht seit zehn Jahren nach einem deutschen Depot. Er wurde von einem ehemaligen Häftling des Gefängnisses in Barczewo / Wartenburg inspiriert. Dieser behauptete, dass er in den 80er Jahren Erich Koch getroffen habe, einen deutschen Kriegsverbrecher und hochrangigen Nazi-Offizier. Er hat ihm angeblich Hinweise auf den Standort des Schatzes verraten. Es soll sich um ein deutsches Depot handeln, das wertvolle Gegenstände enthält, die aus Königsberg ausgeführt wurden.
Durchbruch bei der Suche nach dem Bernsteinzimmer
Wie Delingowski im Gespräch behauptet, gab es jetzt einen Durchbruch bei den Ermittlungen. Mit dem Georadar durchgeführte Untersuchungen von Wissenschaftlern der AGH sollten eine erhebliche und deutliche Anomalie im Bereich des ehemaligen SS-Schießplatzes in Dziemiany / Dzimianen aufdecken. Basierend auf den gesammelten Daten empfahlen die Wissenschaftler weitere Maßnahmen, einschließlich Bohrungen und archäologische Ausgrabungen, um zu klären, was genau die rätselhafte Struktur ist.
Forscher vermuten, dass es sich um einen Bunker oder sogar um eine Bunkerinfrastruktur aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs handeln könnte. Der Woiwodschaftskonservator von Pommern hat die Durchführung von archäologischen Arbeiten auf dem angegebenen Gebiet genehmigt. Er ist der Ansicht, dass das Gebiet archäologisches sowie historisches Potenzial hat.
Ein Meisterwerk aus baltischem Gold
Das Bernsteinzimmer ist eines der faszinierendsten Meisterwerke des 18. Jahrhunderts. Es handelte sich um einen Saal mit Verzierungen aus Bernstein, Gold und Spiegeln, der in Preußen im Auftrag von Friedrich I. geschaffen wurde. Im Jahr 1716 wurde er dem Zaren Peter I. dem Großen geschenkt. Über zwei Jahrhunderte lang befand er sich im Palast in Zarskoje Selo bei Sankt Petersburg. Während des Zweiten Weltkriegs wurde er von deutschen Truppen geplündert und nach Königsberg gebracht. Danach verliert sich seine Spur. Heute ist nur eine Rekonstruktion bekannt, die in den Jahren 1979–2003 entstand und für Besucher zugänglich ist.
Es ist erwähnenswert, dass ein Team von Wissenschaftlern der AGH vor 10 Jahren auch Untersuchungen am berühmten 65. Kilometer der Eisenbahnschienen in Wałbrzych / Waldenburg durchführte – an dem Ort, an dem der sogenannte Goldzug gefunden werden sollte. Die Forscher wiesen zwar auf drei kleine Anomalien hin, betonten aber gleichzeitig, dass sie natürlichen Ursprungs sind. Sie fanden keine versteckte Eisenkonstruktion unter der Erde.
Quelle: onet
foto: facebook / Mamerki