Vom „schlagenden Herzen“ des Schachtes Krystyna – einer Kunstinstallation, die auf die Notwendigkeit aufmerksam machen sollte, wertvolle Beispiele der postindustriellen Architektur zu retten – bis hin zur tatsächlichen Wiederbelebung. Der Eigentümer des Objekts, das Unternehmen Multi Polymers Bałdyga Sp. J., hat die endgültige Baugenehmigung erhalten. Zudem liegen Genehmigungen für Bauarbeiten sowie für konservatorische Arbeiten an dem denkmalgeschützten Objekt vor, wie das Portal Bytom.pl berichtet.
Schacht Krystyna ist ein Symbol der Industriegeschichte
Der Schacht Krystyna (dt. Förderturm Kaiser-Wilhelm-Schacht) gilt als eines der bekanntesten postindustriellen Bauwerke in Oberschlesien. Seit 2023 ist er im Besitz von Multi Polymers. Das Unternehmen erhielt für die Revitalisierung des Denkmals eine EU-Förderung von mehr als 15,5 Millionen Zloty.
Genehmigung erteilt – wie geht es weiter?
„Wir haben bereits von dem Architekturbüro Medusa Group die ersten technischen und Ausführungspläne zur Begutachtung erhalten“, erklärt Daniel Draguła aus der Abteilung für technische Objektbetreuung und Projektmanagement bei Multi Polymers Bałdyga Sp. J.
Sobald die endgültigen Versionen der Pläne vorliegen, werde die Bauaufnahme gemeldet. Bevor schwere Baumaschinen auf das Gelände rollen, hat der Investor für die Sicherung des Areals gesorgt. Das Objekt ist eingezäunt, beleuchtet, ausgeschildert und mit einer Videoüberwachung ausgestattet. Derzeit laufen geologische Bohrungen, die als Grundlage für geotechnische Gutachten dienen sollen. Vor Ort sind außerdem Fachleute des Hauptinstituts für Bergbau (poln. Główny Instytut Górnictwa) im Einsatz, die den verschütteten Schacht überwachen.
Die Sanierung übernehmen spezialisierte Firmen, die nicht nur allgemein-bauliche Aufgaben ausführen, sondern auch Experten für Konstruktion, Rückbau und hochentwickelte Korrosionsschutztechnologien sind. Geplant ist die Schaffung einer modernen Mietfläche, eines Konferenzsaals, einer Terrasse sowie begleitender Infrastruktur. Die eingesetzten Materialien und ästhetischen Mittel sollen bewusst an die ursprüngliche industrielle Architektur anknüpfen.

Neue Nutzer, neue Funktionen
Die Konzeption der Neugestaltung stammt von der Medusa Group. An dem Projekt arbeitete ein großes Team von Architekten, darunter Przemo Łukasik, Łukasz Zagała, Piotr Dzidek, Bartosz Jankowiak, Grzegorz Komraus, Piotr Kurzbauer, Dawid Sulima, Radosław Radziecki, Krzysztof Dębowski, Marek Bojda, Sylwia Wawrzyczek, Konrad Karczewicz, Adrianna Skorupka und Seweryn Wróblewski.
„Der Schacht Krystyna prägt seit vielen Jahren die Landschaft von Bytom / Beuthen. Er hat Konflikte überdauert, politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen miterlebt. Er stand und steht immer noch. Ausgehöhlt und nicht vollständig, stellt er sich weiterhin den Herausforderungen, die ihm die zeitgenössische Geschichte auferlegt“, betont Architekt Przemo Łukasik.
Die neuen Flächen werden auf einer Skelettkonstruktion errichtet. Dadurch ist eine spätere flexible Erweiterung des Gebäudes möglich, wie sie in der Projektkonzeption vorgesehen ist.
Investitionskosten
Die Gesamtkosten des Vorhabens betragen 22,762 Millionen Zloty. Davon entfallen mehr als 15,5 Millionen Zloty auf EU-Fördermittel.
Quelle: Bytom.pl