Am 1. August jährt sich zum 81. Mal der Beginn des Warschauer Aufstands – des größten bewaffneten Widerstands gegen die deutsche Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Was ursprünglich als wenige Tage dauernde Operation geplant war, entwickelte sich zu einem 63 Tage langen erbitterten Kampf.
Zwischen 40.000 und 50.000 Kämpfer der polnischen Heimatarmee (poln. Armia Krajowa, kurz AK) nahmen an dem Aufstand teil. Rund 18.000 von ihnen kamen ums Leben, weitere 25.000 wurden verletzt.
Die zivilen Opfer überstiegen 180.000 Menschen. Viele von ihnen starben durch Bombardierungen, Massaker oder systematische Vergeltungsaktionen der Wehrmacht und SS.
Ein symbolischer Moment – Sirenen heulen im ganzen Land
Um 17:00 Uhr – der symbolischen „W Stunde“, dem Zeitpunkt des Aufstandsbeginns – heulen im ganzen Land die Sirenen. Mit dieser landesweiten Gedenkminute ehrt Polen jedes Jahr die Opfer und Helden des Aufstands.
Der Straßenverkehr kommt zum Stillstand, Menschen bleiben stehen, und das ganze Land verharrt in einem Moment des stillen Gedenkens.
Warschauer Aufstand – Mut trotz aussichtsloser Lage
Der Warschauer Aufstand begann am 1. August 1944 als verzweifelter Versuch, die Hauptstadt aus der deutschen Besatzung zu befreien. Die Motivation? Der enorme Leidensdruck nach fünf Jahren brutaler Besatzung sowie die Hoffnung, vor dem Eintreffen der sowjetischen Armee ein Zeichen der nationalen Selbstbestimmung zu setzen.
Trotz großer Entschlossenheit war der Aufstand militärisch schlecht ausgestattet – nur ein Bruchteil der Aufständischen war bewaffnet. Ohne wesentliche Hilfe von außen, insbesondere durch das zögerliche Vorgehen der Roten Armee auf der anderen Seite der Weichsel, wurde der Aufstand am 3. Oktober 1944 niedergeschlagen.
Die deutschen Besatzer zerstörten daraufhin systematisch große Teile Warschaus und deportierten Zehntausende überlebende Zivilisten.
Gedenkveranstaltungen in Warschau / Warszawa
Zum offiziellen Gedenken versammeln sich am Freitag um 17:00 Uhr Vertreter des Staates, Veteranen und Bürger am Militärfriedhof Powązki in Warschau, am Denkmal Gloria Victis. Der ganze Tag in der Hauptstadt ist geprägt von Zeremonien, Kranzniederlegungen, Konzerten und Ausstellungen, die das Heldentum der Aufständischen ehren und die Erinnerung an ihr Opfer lebendig halten.
Quelle: Interia