Die Faschingszeit ist die Zeit des Jahres, in der der Karneval zu Ende geht. Es ist die Zeit der rauschenden Feste, deren Namen in Polen von Region zu Region variieren können. In Großpolen und Kujawien wird der Dienstag vor Aschermittwoch Podkoziołek genannt. In der Tradition funktionieren auch die Namen Śledzik und Zapusty. Wir stellen die Traditionen und interessantesten Bräuche des Faschingsdienstags in Polen vor.
Ostatki (der Faschingsdienstag) feiert man am Dienstag vor Aschermittwoch. Das Datum des letzten Karnevalstages hängt vom Osterdatum ab. Im Jahr 2025 fällt es auf dem 4. März.
Sehr oft beginnt die üppigste Zeit des Feierns in Polen am Schmotzigen Donnerstag. Am Wochenende vor Aschermittwoch treffen sich viele Menschen zu Bällen und anderen Partys.
Ostatki, Śledzik und Zapusty – polnische Bräuche zum Faschingsdienstag
Ostatki
Der Tag, den man Allgemeinen in Polen Ostatki nennt, wird in Kujawien und Großpolen als Podkoziołek (also wortwörtlich Unterbock) bezeichnet. Der Name leitet sich natürlich vom Bock ab, die ein Symbol für Vitalität und Sexualität war. In der Praxis bedeutete dies, dass eine Bockfigur auf dem Festtisch platziert werden sollte – notwendigerweise mit einer starken Betonung der Geschlechtsmerkmale. Aufgrund seines symbolischen Charakters war der Bock ideal für die Atmosphäre des Faschingsausklangs geeignet. Vor allem, weil es beim Karneval jahrhundertelang nicht nur darum ging, Spaß zu haben. Er war auch eine Zeit für Vergnügungen im Bett. Zu dieser Zeit wählte man die Person aus, die man in Zukunft heiraten wollte.
Śledzik
Der letzte Dienstag in der Faschingszeit ist in Polen auch als Śledzik (dt. Hering) bekannt. Dieser Begriff ist in der Kaschubei beliebt und bezeichnet eines der billigsten und einfachsten Gerichte. Traditionell wurde der Hering den Feiernden als Sahnehäubchen auf Karnevalstänzen serviert. In einigen Fällen begann die Party bereits am Schmotzigen Donnerstag. Zum Hering gab es oft auch Alkohol. Der letzte Tag des Karnevals war eine Gelegenheit, an einem reich gedeckten Tisch zu schlemmen und sich von der lustigen Jahreszeit zu verabschieden. Wer den Faschingsdienstag nicht mitfeierte, wurde zur Strafe mit einem Hering an einer Schnur geschlagen.
Zapusty
Der typische polnische Name für den Faschingsdienstag ist neben Ostatki auch Zapusty. Wie Zygmunt Gloger, ein polnischer Ethnograf, erklärte, kommt das Wort Karneval vom italienischen carne vale, was Fleisch-Abschied bedeutet. Deshalb gibt es neben Zapusty auch die Bezeichnung Mięsopust (Wortwörtlich Fleisch-loslassen).
Gut zu wissen – der Karneval in Polen umfasst die letzten drei Tage des Faschings – Sonntag, Montag und Dienstag vor Aschermittwoch. Es ist üblich, dass man während des Karnevals – abgesehen vom Schlemmen und Feiern – mit dem Besuch von kostümierten Clowns rechnen kann.
Quelle: se
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