In der Gastronomie beobachtet man zurzeit einen Preisanstieg. Noch im März konnte man für den Mindestlohn in Polen im Restaurant durchschnittlich 128 Schnitzel kaufen, im September waren es nur noch 124. Die Preise in der Gastronomie steigen schneller als die Inflationsrate. Am stärksten betroffen sind Besserverdiener.
Der deutliche Kostenanstieg in der Gastronomie durch gestiegene Arbeits-, Energie- und Steuerkosten macht sich auch in den Preisen bemerkbar. Das betrifft vor allem die am häufigsten gekauften Speisen. So konnte man im März für den Mindestlohn in Polen 128 Schnitzel kaufen, im September waren es 124.
Preisanstieg in der Gastronomie
Genauso sieht es beim Kebab aus. Im März konnte man für den polnischen Mindestlohn durchschnittlich 151 Portionen davon kaufen, im September waren es 148. Im Frühjahr konnte man noch 177 Portionen Piroggen bekommen, jetzt sind es 168. Die Zahl der Pizzen sank dagegen von 113 Portionen auf 111 Portionen. Noch stärker sank die Kaufkraft von Menschen mit mittlerem und höherem Einkommen. Für einen Durchschnittslohn konnten sie im März 299 Schnitzel kaufen, im September waren es 20 weniger.
Die Teuerungsrate, die die Entwicklung des Preisniveaus in der Gastronomie in Polen abbildet, lag im Oktober 2021 bei 8,6 Prozent. “In Polen sehen wir einen deutlichen Preisanstieg in der Gastronomie, der dazu führt, dass das Preisniveau im Vergleich zu Ländern wie Italien gleich ist oder sogar übertrifft. Hauptgrund für den Preisanstieg seien steigende Betriebskosten. Vor allem steigend die Energiepreise, Arbeitskosten sowie Steuer- und Abgabenbelastungen”, sagt Marek Zuber, Ökonom und Finanzmarktanalyst der WSB.
Es wird immer teurer in Polen
In den kommenden Quartalen fürchtet die Branche vor allem weiter steigende Arbeitskosten, Energiepreise und Gesetzesänderungen – vor allem bei Steuern und Abgaben – die das Geschäft erschweren könnten. “Wir freuen uns über den anhaltenden Trend zur Online-Bestellung von Speisen. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass Gastronomen mit dem Preisanstieg zu kämpfen haben. Entscheidend wird sein, die Balance zu finden zwischen der Notwendigkeit, die Preise zu erhöhen, und dem Wunsch, das Angebot für die Kunden attraktiv zu halten. Wir hoffen, dass der steigende Bestelltrend auf Lieferplattformen die Gastronomen unterstützt“, sagt Arkadiusz Krupicz, Geschäftsführer und Mitbegründer von pyszne.pl.
Trotz der hohen Kosten boomt der Markt. Im ersten Halbjahr kamen 2.600 Restaurants, Imbissbuden und Bars hinzu, wie aus Daten des Branchenverbands Dun & Bradstreet Poland hervorgeht.
Quelle: rp