An immer mehr Orten in den polnischen Bergregionen können Aktivtouristen einen neuen kostenfreien Service nutzen. Aus eigener schmerzlicher Erfahrung rief Daniel Wojnar aus Sosnowiec ein Projekt ins Leben, das an wichtigen Wegpunkten kostenfreie Notfallapotheken aufstellt. Nun hat er einen Verein gegründet, der auch von der Polnischen Gesellschaft für Touristik und Landeskunde (PTTK) unterstützt wird.
Beim Wandern im Mittelgebirge verstaucht man sich schon mal den Knöchel oder wird von einer Wespe gestochen. Glücklich, wer in solchen Situationen das entsprechende Verbandszeug oder ein Kühlspray im Gepäck hat. Das hatte Daniel Wojnar allerdings vergessen, als er sich beim Familienausflug auf den 1.322 Meter hohen Berg Rysianka in den Saybuscher Beskiden verletzte. Noch größer war der Schock, als seine Frau von der nächsten Berghütte zurückkam: Dort gab es ein Pflaster nur gegen Bezahlung – und da sie kein Geld bei sich hatte, musste sie nach der Versorgung ihres Mannes noch einmal zur Hütte zurücklaufen und bezahlen. Nach einer weiteren Verletzung im vergangenen Jahr entschloss sich der Hobbywanderer zu handeln und rief das Projekt „Apteczka na szlaku“ (kleine Apotheke am Weg) ins Leben.
Vor Kurzem wurde daraus ein eingetragener Verein. Dieser hat bisher 51 Notfallapotheken in den Gebirgen im Süden Polens sowie in der grenznahen slowakischen Tatra aufgehängt. Inzwischen hat die PTTK die offizielle Patenschaft für das Projekt übernommen. Die Notfallapotheke besteht aus einem einfachen Holzkasten, der mit zwei Erste-Hilfe-Paketen ausgestattet ist. Seine Front zeigt das Symbol der Aktion, eine stilisierte Berglandschaft mit Herz und Kreuz sowie dem Projektnamen. Eine Kurzanleitung in polnischer Sprache informiert über den Inhalt und den Verein und weist darauf hin, das Material mit dem nötigen Respekt zu behandeln, da es Gesundheit und Leben retten kann. Finanziert werden die Kästen komplett über Spenden. Derzeit werden neue Notfallapotheken aus Stahl angefertigt, die an weiteren Punkten aufgehängt werden sowie nach und nach die hölzernen Versionen ersetzen sollen.
Eine Übersichtskarte über die bisher vorhandenen Erste-Hilfe-Pakete gibt es auf der Homepage des Vereins. www.apteczkanaszlaku.pl Weitere Informationen zum Reiseland Polen beim polnischen Fremdenverkehrsamt, www.polen.travel